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Auch das noch: Die Maschinenflüsterer sind zurück

Sie bewegen sich kaum, stehen starr herum, sind aber nicht untätig. Im Hintergrund flimmern Bilder, meist computeranimiert. Das muss so sein. Denn eigentlich wollen die selbsternannten Musikarbeiter der Band Kraftwerk von sich ablenken, wollen nicht im Mittelpunkt stehen. Sie definieren sich während des Auftritts nur durch die Maschinen.
Wie passt das hierher? Nun ja, Kraftwerk hatte schon mit Rechnern zu tun, da hatte noch nicht jeder mindestens einen PC zu Hause stehen, das Wort ‘Personal Computer’ existierte nicht … und das Internet? Mehr Fehlanzeige geht gar nicht. Und doch besangen die Macher aus dem eigenen ‘Kling Klang Studio’ bereits Roboter und verpassten sich ein Image, das man heute vielleicht mit “Maschinenflüsterer” umschreiben würde. Einer der Gründer, Ralf Hütter, sagte unlängst im Interview mit dem ‘Spiegel’: “Es geht um Menschmaschinen und nicht um Maschinenmenschen.” Und, er definierte Eigenschaften für die Computer, die an den Ursprung der elektronischen Intelligenz sowie die Intention der ersten Entwickler erinnert: “Es geht um Austauschbarkeit, Arbeitsteilung, Duplikation oder Automatismen.”

Außerdem lässt er den Leser wissen, dass “Maschinen eine Seele haben”. Die heißt heute zumindest bei den Laptops, mit denen Kraftwerk ihre Klänge dirigieren, “Windows XP”. Seit 1999 setzt die Band auf das Betriebssystem aus dem Hause Microsoft, außerdem USB-Support für die Keyboards und andere Soundinstrumente. Das ist schon etwas anderes als selbstgebaute Oszillatoren, Echo-Mixer von Telefunken oder eine sprechende Schreibmaschine, die ab 1975 im Einsatz war. 1986 begann die Atari-Zeit. Und dann wie gesagt Windows. Damit kreierten sie Titel wie eben “Die Roboter”, “Das Modell”, “Autobahn”, die Titelmelodie zum TV-Magazin “Kennzeichen D” oder auch die Erkennungsmelodie für die EXPO 2000.

Seit 1970 macht Kraftwerk nun schon in verschiedener Besetzung Musik. Jetzt, nach 17 Jahren, hat die Band ein neues Album veröffentlicht. Die Musikarbeit geht weiter. Worauf man gespannt sein kann ist, ob – oder besser eigentlich wann – die unkonventionellen Musiker auf Linux umsteigen.

Silicon-Redaktion

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