Geschäft mit Klingeltönen startet Goldregen
Seit die UMTS-Lizenzen vergeben worden sind, sucht die Mobilfunkbranche nach einem tragfähigen und dauerhaft profitablen Geschäftsmodell.
Seit die UMTS-Lizenzen vergeben worden sind, sucht die Mobilfunkbranche nach einem tragfähigen und dauerhaft profitablen Geschäftsmodell; dies scheint nun mit dem anfangs sehr belächelten Geschäft mit Klingeltönen endlich greifbar zu sein. In Japan beispielsweise haben solche Download-Geschäfte 100 Milliarden Yen (858 Millionen Dollar) im Jahr eingespielt.
Wie die Zeitung International Herald Tribune berichtet, brummt das in Japan erst fünf Jahre alte Geschäft zwischen Content-Anbietern, Fernsehsendern, Musikindustrie und Mobilfunkern. Sogar die Verwertungsgesellschaft Society for Rights of Authors, Composers and Publishers bekommt ihren Anteil: Im Jahr 2002 sind demnach mit sieben Milliarden Yen etwa sieben Prozent der Gesamtgebühren aus dem Musik-Verwertungsgeschäft über Klingeltongeschäfte zusammengekommen.
Das Geschäftsmodell, so heißt es weiter, ist sehr einfach: Die Kunden kaufen oft per Flatrate einen Monat oder länger die jeweils aktuellsten Hits als Klingeltöne, die dann per SMS angezeigt werden und aktiv heruntergeladen oder aber automatisiert zugesandt werden können. Populäre Musikstücke seien sogar, so heißt es weiter, oftmals als Klingeltöne beliebter als auf CD oder einem althergebrachten Tonträger. Kein Wunder: Mit vier bis zehn Yen pro Download, die die einzelnen Bands selbst bestimmen können ist der Klingelton billiger, die Flatrate-Kosten nicht mit eingerechnet.
Das gilt auch weltweit, berichtet die Zeitung. So hat der jamaikanische Star Sebn Paul von seinem Hit “Get Busy” mehr Klingelton-Downloads (für zwei Dollar) abgesetzt als CD-Singles (Kosten: drei Dollar). Musikproduzent Akihiro Mino sagt: “Bislang hat das Musikgeschäft so funktioniert, dass wir Musik aufnahmen, sie auf CDs packten und verkauften; aber jetzt plant man Musikgeschäfte anders und hat dabei verschiedene Medienkanäle im Kopf.”