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Nippon und Co. wollen nichts mehr mit Microsoft zu tun haben

Die Regierungen von Japan, China und Südkorea suchen nach Alternativen zu Microsoft. Zusammen
mit großen Technologie-Firmen wollen die drei Länder Open-Source-Software entwickeln, die das
Windows-Betriebssystem der Redmonder langfristig ersetzen soll.
Hintergrund der Initiative ist die Tatsache, dass Microsoft in der jüngsten Vergangenheit häufig
das Ziel von Virenattacken gewesen ist und dadurch eine Reihe von Sicherheitslücken offenbart hat.
Die Behörden in Japan, China und Südkorea sind hauptsächlich mit Microsoft-Lösungen ausgestattet.
Ein eigenes System könnte das Risiko von Angriffen minimieren.

Die geplante Zusammenarbeit hat von japanischer Seite her möglicherweise noch einen ganz
anderen Beweggrund. Wie das Wall Street Journal berichtet, musste Japan in den späten Achtziger
Jahren auf Druck der USA eine Open-Source-Initiative stoppen, die schon damals für die Ablösung
des weltweit meistverbreiteten Betriebssystems sorgen sollte. Nippon hatte für sich erkannt, dass
eine offene Lösung, deren Source-Code man auf verschiedene Bedürfnisse schnell programmieren
kann, viele Vorteile mit sich bringt. Sollte jetzt der Plan Erfolg haben, könnten sich gerade japanische
Technologie-Unternehmen wieder ein Standbein im weltweiten Markt verschaffen. Bislang schenkte
man Windows-Alternativen aus Asien kaum Beachtung.

Ein Sprecher des japanischen Wirtschaft- und Handelsministeriums sagte: “Alle drei Länder sind
der Meinung, dass die Dominanz einer einzelnen Firma keine gute Sache ist.” Die Zusammenarbeit
könnte jedoch auch Probleme bringen, denn neben Japans Hoffnung, wieder Marktanteile zu
gewinnen, spekuliert China darauf, Hardware zu verkaufen, ohne für die Software bezahlen zu
müssen. Und Südkorea, mit seinen zahlreichen Herstellern von Consumer-Elektronik, will
möglicherweise zugunsten Samsung und Co. den Grundstein legen für die Entwicklung mobiler
Geräte auf eigenen Systemen.

Die Partnerschaftsankündigung kommt nur kurze Zeit nach der Erklärung Chinas, Microsoft aus
den Schulen verbannen und eine hauseigene Lösung verbreiten zu wollen. Die Redmonder hatten
sich zuvor beschwert, dass gerade in den Bildungseinrichtungen Raubkopien ihres Betriebssystems
gemacht würden.

Silicon-Redaktion

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