T-Mobile Polska? Ricke geht wieder einkaufen
Nach langer Abstinenz ist die Deutsche Telekom wieder auf Akquisitions-Kurs.
Nach langer Abstinenz ist die Deutsche Telekom wieder auf Akquisitions-Kurs. Rund 1 Milliarde Euro hat der Bonner Konzern geboten, um seine Anteile an dem polnischen Mobilfunker PTC auf 100 Prozent aufzustocken. Während der amerikanisch-französische Mischkonzern Vivendi Universal bereits Zustimmung signalisiert hat, gibt es bei dem dritten Anteilseigner Elektrim noch Vorbehalte. Vivendi und der polnische Versorger halten derzeit 51 Prozent an PTC.
Nach einhelliger Meinung der Analysten würde die Übernahme Sinn machen, da PTC bereits Gewinn abwirft. Telekom-Chef Kai Uwe Ricke möchte diese Gewinne nun offenbar gänzlich in den eigenen Konzern fließen lassen. Der Zeitpunkt wäre günstig, weil Vivendi zur eigenen Rettung großes Interesse an Verkäufen hat.
Beobachter meinen sogar, dass ein PTC-Kauf das Startsignal für die weitere Aufstockung von Beteiligungen in Osteuropa sein könnte. Die Telekom ist vor allem in Kroatien, Ungarn und der Slowakei aktiv. Auch von den Finanzanalysten kommen ermutigende Kommentare. Ricke sei mit seinem Schuldenabbau so weit vorangekommen, dass Zukäufe durchaus wieder erlaubt seien. Der aber versucht nun, den Ball flach zu halten und stellt weitere Akquisitionen in Abrede. Nachdem sich der Schuldenstand in den vergangenen beiden Jahren um 18 auf jetzt 53 Milliarden Euro verringert hat, peilt Ricke jetzt die Marke von 40 Milliarden an.