Software-Schmieden jammern über Preissturz
Die großen Softwarehersteller beklagen einen wachsenden Preisdruck.
Die großen Softwarehersteller beklagen einen wachsenden Preisdruck. Während der Spezialist Siebel eine schon “verzweifelte Preisgestaltung am Markt” feststellt, könnten sich die Kunden jetzt in einer komfortablen Lage sehen: Denn die wenigen Anwender, die momentan Geld in die Hand nehmen, werden emsig umworben.
Der Hypo-Vereinsbank-Analyst Knut Woller sagte der Financial Times Deutschland, er habe von einzelnen Rabatten über 90 Prozent gehört. Die deutsche Vorzeige-Softwareschmiede SAP dagegen beharrt darauf, bisher keine Konzession zu machen. Branchenbeobachter gehen allerdings davon aus, dass die Software aus Walldorf vor allem in den USA derzeit auch zu günstigeren Konditionen zu haben ist. Wegen des momentan stärkeren Dollar-Kurses dürfte das auch nicht allzu weh tun.
Großen Einfluss auf die Preise habe derzeit aber auch die Konsolidierungswelle, die mit der geplanten Übernahme von Peoplesoft durch Oracle am anschaulichsten wird. Die Unsicherheit hält vermutlich viele Unternehmensanwender von einem Kauf ab – schließlich will sich niemand Software ins Haus holen, die schon in kurzer Zeit nicht mehr weiterentwickelt und supported wird. Nachdem Oracle-Boss Larry Ellison bereits angekündigt hat, er werde seine Übernahmepläne wenn nötig bis zur Hauptversammlung von Peoplesoft im kommenden Jahr durchziehen, ist eine Klärung der Situation in weite Ferne gerückt.