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Auch das noch: Der Präsident, der Neues kennt

Der mächtigste Mann der Welt überlässt neue Technologien lieber seinen Helfern. Für George W.
Bush muss Technik funktional sein und soll nicht dazu dienen, Spaß zu haben. Er braucht Technologie
nur, um im Weißen Haus die Regierung wie ein Unternehmen zu leiten. Sollen andere sich doch mit
Digitalkameras, Online-Banking und -shopping oder digitalen Musik-Playern herumschlagen. Der
traditionelle Texaner benötigt nur das Wichtigste.
“Er gehört nicht zu denen, die immer das Beste und Neueste besitzen,” plauderte jetzt ein enger
Vertrauter des US-Präsidenten gegenüber CNN aus. Er sei eher “Mainstream”, als Liebhaber und
Kenner von Hightech-Lösungen. Die ganzen ‘Keep-in-touch’-Tools haben also andere parat, die sich
ständig in seinem nahen Umfeld aufhalten. Dazu zählen Mobiltelefone mit abgesicherten
Übertragungswegen. Er habe auch einmal eine Leidenschaft gehabt, das Mailen, so wird berichtet.
Aber nachdem ihm jemand gesagt hatte, dass man auch die elektronische Post nach amerikanischen
Gesetzen haarklein archivieren muss, habe er dem Cyberspace wieder den Rücken gekehrt.

Völlig teilnahmslos steht Bush den neuen Medien aber dann doch nicht gegenüber. Vor nicht allzu
langer Zeit habe er sich hoch erfreut gezeigt, als er ein neues Videoconferencing-System in der Air
Force One nutzen konnte. Das Flugzeug verfügt auch über Satelliten-Telefon und Internetzugang. Mit
dem arbeitet er aber nicht persönlich, wie gesagt, das übernehmen seine Helfer. Aber noch toller
findet er das System in Camp David. Da gibt es eine Videokamera, die sich in die Richtung bewegt,
aus der eine Stimme kommt. Das sei sehr hilfreich gewesen. Der Krieg gegen den Irak stand
unmittelbar bevor und er, Bush, schritt auf und ab und konnte gleichzeitig mit seinem
Verteidigungsminister Donald H. Rumsfeld und dem britischen Premier Tony Blair kommunizieren.

Einen Luxus gönnt sich der Mann, der zwar nichts selbst nutzt, aber immer genau Bescheid
wissen will, doch noch: Um seiner Leidenschaft, dem Fischen, besser nachgehen zu können, nutzt er
das GPS-Navigationssystem. Damit kann man nämlich Fischschwärme aufspüren und selbst in der
Freizeit Zeit sparen, muss man doch nicht ewig nach den Lebewesen suchen. Und natürlich ist die
Technologie nicht neu, sondern schon seit Jahren etabliert.

“Er ist eben kein Al Gore,” frozzelt denn auch ein anderer Vertrauter. Al Gore ist bekannt für
seine Affinität zu Hightech – angeblich soll er mal von sich behauptet haben, er hätte das Internet
erfunden.

Silicon-Redaktion

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