Der amerikanische Softwarehersteller Monta Vista, spezialisiert auf Liux-Betriebssysteme für den
Embedded-Einsatz in kleinen Geräten, hat seine Kunden eindrücklich davor gewarnt, Lizenzen von
SCO zu kaufen. Das Unternehmen reklamiert Urheberrechte an dem Open-Source-Betriebssystem
für sich und hat deshalb alle Anwender weltweit aufgerufen, Lizenzrechte zu erwerben, um sich bei
einem Linux-Einsatz im Unternehmen vor etwaigen Klagen zu schützen.
Die Forderungen seien unbegründet und hätten auch vor Gericht keine Aussicht auf Erfolg, heißt
es nun auf der Website von Monta Vista. Bisher haben sich die Softwarehersteller und Dienstleister
im Linux-Umfeld weitgehend zurückgehalten, auch weil die Forderungen von SCO nicht näher
begründet und belegt wurden.
“Wir halten das Risiko einer negativen Entwicklung für Linux für äußerst gering. Die Nachteile
eines verlängerten Einsatzes von veralteter, proprietärer Software im Embedded-Bereich überwiegen
eindeutig. Die Klage von SCO sollte niemanden davon abhalten, Linux einzusetzen,” so heißt es.
SCO hat in seiner Auflistung einen Preis von 32 Dollar für den Embedded-Einsatz von Linux
außerhalb des PC genannt. Auf dem Server will CSO dagegen schon knapp 1400 Dollar je Prozessor
verlangen. Angeblich hat sich bereits eines der weltweit 500 größten Unternehmen für den Kauf von
SCO-Lizenzen entschieden. Um welche Firma es sich handelt, wollte SCO nicht preisgeben.
Monta Vista hat es offenbar mit einer großen Verunsicherung unter seinen Kunden zu tun: Selbst
im unwahrscheinlichen Fall eines SCO-Erfolgs vor Gericht, wenn urheberrechtlich Geschützter Code
im Kernel nachgewiesen werden sollte, “gibt es keine rechtliche Grundlage für Klagen gegen OEMs,
die Linux verwenden,” heißt es bei Monta Vista. Allein von IBM fordert SCO eine
Schadenersatzsumme von 3 Milliarden Dollar für die unerlaubte Weitergabe von Unix-Code an die
Open Source.
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