Das internationale Standardisierungsorgan für die TK-Branche, International Telecommunication Union (ITU), hat neue Standards, namentlich ‘Y.1412’, ‘Y.1411’ und ‘Y.1712’, vorgelegt und verabschiedet. Damit sollen vor allem Serviceprovider bedient werden, die durch die neuen Standards entscheidende Einsparungen bei Netzwerk-Ausrüstung und bei Provisioning-Diensten erreichen können. Gewährleistet wird dies, so meldet die ITU, durch eine insgesamt bessere Kompatibilität in heterogenen Netzwerken.
So habe die Industrie lange auf die jetzt verfügbaren Regelungen gewartet. Bislang, so heißt es, hätte eine neue Technologie in den Netzen immer auch bedeutet, in eine völlig neue Architektur zu investieren, was mit eklatanten Kosten verbunden sei. Diese Geld- und Materialverschwendung soll zum Stehen kommen durch die bessere Verständigung verschiedener Übertragungstechniken und ihrer Komponenten: So sollen sich fortan beispielsweise Asynchronous Transfer Mode (ATM), Multi Protocol Label Switching (MPLS), und IP-basierte Techniken besser untereinander verständigen. Das stellt denkbar hohe, aber mittelfristig zukunftssichere Ansprüche an die Technik. Bislang sind die als ‘Ships in the Night‘ bekannten Übertragungswege unter verschiedenen Technikbedingungen, also beispielsweise ein Wechseln zwischen ATM und MPLS-Komponenten im Live-Betrieb, noch im Teststadium.
Doch die ITU ist überzeugt: Interaktionsfähige Standards bedeuten, dass Serviceprovider nicht länger nur den Produkten ein und desselben Herstellers ausgeliefert sind. Außerdem, so heißt es weiter, ermöglichten die neuen Standards den Einsatz von tatsächlich aktueller Technik bei der Übertragung mit größeren Geschwindigkeiten. So werde ein effektiverer Gebrauch der Ausrüstung erreicht und mit der reduzierten Komplexität beim Rollout von neuen Diensten eines der entscheidenden Hindernisse für solche Services aus dem Weg geräumt.
In diesem Falle sorge die ITU dafür, dass die zwei am meisten verbreiteten Techniken, ATM und MPLS, sich nicht länger gegenseitig in der verbindungsorientierten Welt der paketbasierten Netzwerke bei der Entwicklung von Breitbandtechnik behinderten. Da beide Techniken bislang unabhängig voneinander und damit in Konkurrenz zueinander entwickelt wurden, sei diese ITU-Entscheidung nötig gewesen. Andere Gremien in der Industrie hätten aber auch “entscheidende Arbeit” auf dem Weg zu den jetzigen Interoperabilitäts-Standards geleistet. Jetzt sei der Weg offen für eine klare Integrations-Strategie bei den Netzwerken der nächsten Generation.
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