Der rebellische Softwarehersteller SCO meldet einen ersten Erfolg seiner Lizenzierungskampagne für Linux-Betriebssysteme. Eines der Unternehmen auf der aktuellen ‘Forune-500’-Liste, also eines der größten weltweit, habe Lizenzen für eine größere Zahl von Servern erworben. Um welches Unternehmen es sich handelt, wollte oder durfte SCO in seiner Mitteilung nicht offen legen.
Man habe dabei keine besonderen Angebote oder Nachlässe gewährt, dementierte SCO-Sprecher Blake Stowell entsprechende Spekulationen. Unter dem Eindruck von Gegenklagen von Redhat und IBM hatte SCO in der vergangenen Woche Preise für seine Lizenzen genannt. Sie allein sollen Anwender vor Klagen wegen der Verletzung von Urheberrechten schützen. SCO beansprucht die Rechte an Code-Bestandteilen des freien Betriebssystems, das weltweit lizenzfrei eingesetzt wird. IBM soll einer Klage von SCO zufolge schuld sein an einem illegalen Transfer von Unix-Code in den Linux-Kernel.
Der amerikanische Urheberrechtes-Anwalt John Ferrell hält es dagegen für ausgeschlossen, dass ein Unternehmen tatsächlich hohe Summen an SCO zahlt, weil Belege für die genannten Ansprüche noch immer nicht veröffentlicht wurden. Anwender, die sich mit einer SCO-Lizenz vor Rechtsansprüchen schon jetzt schützen wollen, sollten deshalb darauf bestehen, besondere Rechte von SCO eingeräumt zu bekommen, rät Ferrell. Beispielsweise könne vereinbart werden, dass die Zahlungen rückgängig gemacht werden, sollten die Ansprüche in den Prozessen von SCO zurückgewiesen werden.
Außerdem könnten die Lizenz-Willigen verlangen, dass SCO für etwaige Gegenklagen gerade steht. Analysten hatten bereits gewarnt, SCO-Lizenznehmer könnten sich zum Ziel von Klagen von IBM oder Redhat machen.
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