Weitere Konsolidierungen bis 2005 werden das ERP-Umfeld in EMEA bestimmen. Das überrascht nicht. Doch bei der Auswahl der Anbieter rückt kundenseitig ein interessanter Aspekt in den Mittelpunkt: Sie betrachten genauer als in der Vergangenheit die Lebenserwartung, also die Stabilität und Finanzlage der Anbieter. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen Meta Group in einer aktuellen Marktevaluierung.
Darin heißt es, dass vor allem europäische Mittelständler bis 1000 Mitarbeiter auf die technischen Funktionen der Produkte, auf das Preis-Leistungsverhältnis und eben auf die finanzielle Stabilität der Anbieter achten. Die letztere Frage könnten zwar die großen Anbieter, wie Report-Führer SAP, am entspanntesten beantworten. Zu ihren Vorteilen zähle auch, dass sie schwindende Umsätze im Großkundensegment durch verstärkte Penetration des Mittelstandes auszugleichen versuchten und hier mehr Produkte schnürten. Kleinere Anbieter haben hier aber einen Zeitvorteil, da sie schon länger bei kleineren Unternehmen aktiv seien und entsprechende Produkte bereits fertig hätten.
Die kleinsten Anbieter jedoch würden nach Ansicht der Meta Group mehr und mehr vom Markt verschwinden und geschluckt werden. Daher müssten die Kunden solcher Produktanbieter vermehrt in Ersatzlösungen investieren. Anwender mit selbstentwickelten Lösungen seien gezwungen, die aufgrund des enormen Pflegeaufwands nun doch neue, standardisiertere Systeme zu kaufen. Und: Nicht alle großen Anbieter könnten derzeit Lösungen anbieten, die bezüglich Produkt, Dienstleistungen, Integrationsfähigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis den Mittelstand zufrieden stellen könnten. Im Gegenzug hätten hier kleinere doch recht gute Chancen, wie die Analysten meinen.
“Durch diese Konsolidierungsbestrebung wird sich der Markt auf fünf wesentliche Anbieter reduzieren, die das gesamte Spektrum abdecken. Weitere Anbieter überleben mit vertikalen Lösungen für Nischenmärkte”, so Rüdiger Spies, Vice President der META Group und Experte für den europäischen ERP-Markt.
Mittelständische Unternehmen können sich aufgrund ihrer schwächeren finanziellen und personellen Ressourcen keine kostspieligen Applikationsintegrations-Initiativen leisten; eine integrierte Umgebung ist in diesem Umfeld also von vorrangiger Bedeutung. Die große Zahl an mittelständischen Anwenderkunden, die relativ geringen Umsatzspannen pro Unternehmen sowie Supportanforderungen die lokal adressiert werden müssen, werden dazu führen, dass die ERP-Anbieter für dieses Marktsegment eine entsprechende Partnerstrategie aufstellen; wer dies nicht tut, läuft Gefahr, innerhalb weniger Jahre in Nischenmärkte gedrängt zu werden.
Die Gefahr ist groß, dass bei ERP-Entscheidungen eine falsche Wahl getroffen wird. Laut Rüdiger Spies müssen Anwenderunternehmen folgende Punkte berücksichtigen: Zum einen auf eine angemessene Abdeckung ihrer spezifischen funktionalen Anforderungen achten und damit vermeiden, eine überdimensionale Lösung zu kaufen. Zum anderen sind Faktoren wie Wartungskosten, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Implementierungskosten und Softwarelizenzkosten sowie die finanzielle Stabilität des jeweiligen Anbieters entscheidende Kriterien bei der Anbieterauswahl.
Und nun zur Liste der gefragtesten Anbieter: Laut dem Report wird ERP gerade im europäischen Raum häufig mit SAP gleichgesetzt, und deshalb, so Spies, ist es keine Überraschung, dass die SAP AG aufgrund ihres insgesamt sehr hohen Bekanntheitsgrades auch im Mittelstandssegment als “führender Anbieter” angesehen wird. Allerdings sage dies nicht unbedingt etwas über die tatsächliche Leistungsfähigkeit der SAP-Produkte speziell für diesen Markt aus. Andere Anbieter wie Oracle und Peoplesoft könnten hier durchaus mithalten. Das Feld der “Challengers” werde von Navision angeführt, die vor allem durch die Übernahme von durch Microsoft im Jahr 2002 noch eine Steigerung der ohnehin schon hohen Marktpräsenz erreichen konnte. Baan, IBS, IFS, Intentia und JDE werden hier auch genannt.
Spies prophezeit schließlich noch den größeren Anbietern, dass ihnen aus dem Feld der kleinen, regional oder branchengebunden tätigen ERP-Anbieter durchaus ernst zu nehmende Konkurrenz erwachsen könne. Sie hätten sich schließlich durch ihre meist vertikale Ausrichtung und physische Kundennähe einen festen Platz bei Kunden erworben.
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…
Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…
Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…