Peoplesoft zückt neue Waffen gegen feindliche Übernahme
Der Softwareanbieter Peoplesoft hat seine Klage gegen Oracle um einige Punkte ausgeweitet.
Der Softwareanbieter Peoplesoft hat seine Klage gegen Oracle um einige Punkte ausgeweitet. Der Konzern will mit dem gerichtlichen Vorgehen eine feindliche Übernahme durch den größeren Konkurrenten und Datenbankhersteller Oracle verhindern.
Peoplesoft fügte nun den bereits beim Gericht liegenden Akten bei, dass Oracle “fortwährend unfaire Geschäftspraktiken anwendet”, zitiert das Wall Street Journal aus der Ergänzung. Dazu gehörten vor allem solche Aktionen, die die Beziehungen zu Kunden zerstörten. Oracle selbst äußerte sich über den Sprecher Jim Finn so: “Es wäre nicht angebracht, wenn wir dazu Stellung nehmen würden, ohne den Schriftsatz gesehen zu haben. Wir haben damit gerechnet, dass sie eine ergänzte Klageschrift einreichen würden und sind daher nicht überrascht davon; außerdem ändert dies nichts an unserer Absicht, Peoplesoft zu kaufen.”
Für Robert Dutkowsky, Chairman und CEO bei dem von Peoplesoft übernommenen Softwarehersteller J.D. Edwards, sieht es so: “Manchmal bekommt man die Haltung eines Käufers dazu, aber wir sind jetzt auf einem anderen Dampfer und blicken statt nach unten nach oben.” Er bekräftigte seine Ansicht, dass Oracle aufgrund der Kartellrechtsbedenken mit seinem Ansinnen nicht durchkommen werde. Die viel diskutierte “Poison-Pill”-Strategie von Peoplesoft durch die schnell absolvierte Übernahme von J.D. Edwards mache es frühestens in zwei Jahren für Larry Ellison möglich, tatsächlich die Zügel in die Hand zu nehmen.
Dutkowsky selbst geht davon aus, dass auch zwischen Peoplesoft und seinem Unternehmen Duplikate bei den Management-Posten weggekürzt werden, also beim CEO, dem oberen und mittleren Management und in den Rechtsabteilungen. Er selbst will noch maximal sechs Monate an Bord bleiben.