Nach jahrelanger Verzögerung haben sich die deutschen Musikverlage auf eine gemeinsame Online-Plattform für den Vertrieb ihrer Inhalte verständigt. “Ab dem Herbst” sollen die Verbraucher über ‘Phonoline’ gegen eine Gebühr komprimierte Musikdateien herunterladen können. Ob und wie Phonoline ein ‘Digital Right Management’ zum Schutz vor Weiterverbreitung und unbegrenztem Kopieren verwirklichen will, ist noch unklar.
Jedenfalls war der Druck auf die Konzerne enorm gestiegen, nachdem der amerikanische Computerhersteller Apple es ohne die Unterstützung der Musikverlage geschafft hatte, innerhalb kürzester Zeit und auf dem begrenzten Markt der Apple-Anwender ein neues Online-Geschäftsmodell durchzusetzen – und damit Geld zu verdienen.
Als technischer Partner von Phonoline hat die Telekom-Festnetzsparte T-Com das Rennen gemacht. Mit einem voraussichtlich nicht unerheblichen Marketingbudget soll das Projekt die verlorenen Umsätze wieder zurückgewinnen. Denn die Kaufzurückhaltung der Verbraucher sowie die grassierenden Raubkopien hätten zu Umsatzrückgängen von 16,3 Prozent geführt, meldet der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft. Auf dem aufsteigenden Ast findet sich dagegen trotz allem die Musik-DVD wieder. Der Absatz verdoppelte sich im ersten Halbjahr auf 2,5 Millionen Stück.
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