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US-Notenbankchef: Outsourcing ist besser als Protektionismus

US-Notenbankchef Alan Greenspan hat für das Outsourcing Partei ergriffen. Die Bemühungen von Interessengruppen, das Auslagern von US-Jobs in Niedriglohnländer zu verhindern, schaden der amerikanischen Wirtschaft mehr, als sie ihr nutzen, sagte Greenspan auf der ‘Boston College Finance Conference 2004’.
Die vermeintliche Kur mache die Sache nur schlimmer, meint der Notenbankchef. Sie schaffe nur wenige neue Jobs, läute dafür aber eine neue Runde im Protektionismus ein. Wenn die Ausländer sich rächen, dann verlieren die Amerikaner Jobs, sagte Greenspan. Der Notenbankchef griff mit seinen Äußerungen in den US-Wahlkampf ein, in dem Outsourcing zum Sündenbock für schleppende Konjunkturentwicklungen gemacht wird.

Der oberste US-Banker machte die Verbraucher für den Outsourcing-Trend mit verantwortlich. Diese drückten durch “comparison shopping” die Preise. Die jetzige Situation setzte er mit der Lage in den 50er, 60er und 90er Jahren gleich. Damals habe man Japan und Mexiko zu einer Gefahr für die US-Wirtschaft aufgebauscht.

Greenspans Warnungen vor dem Protektionismus dürften auch an den US-Kongress gerichtet sein. Dieser war von Präsident Bush dazu aufgefordert worden, eine Regelung im Steuerrecht aufzuheben, die es US-Konzernen erlaubt, über Briefkastenfirmen in Steueroasen bis zu 30 Prozent Steuern zu sparen. Diese Bestimmung war der Grund dafür, dass die EU Anfang März Strafzölle gegen die USA verhängt hat.

Silicon-Redaktion

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