Open-Source-Aktivisten beißen SCO zurück
Der offene Brief von SCO-Chef Darl McBride zu den Urheberrechtsansprüchen auf den Linux-Code hat in der Open-Source-Gemeinde ein empörtes Echo gefunden.
Der offene Brief von SCO-Chef Darl McBride zu den Urheberrechtsansprüchen auf den Linux-Code hat in der Open-Source-Gemeinde ein empörtes Echo gefunden. Eric Raymond, Präsident der ‘Open Source Initiative’ und Bruce Perens, allgemein anerkannte Open-Source-Gallionsfigur, wehren sich in einem gemeinsamen Brief gegen McBrides Vorwurf, sie würden die Denial-of-Service-Attacken auf SCO-Webserver decken und über Hintermänner Bescheid wissen.
Sie seien nicht verantwortlich zu machen für die feindselige Stimmung gegen SCO, schreiben die beiden Open-Source-Verfechter. Im Gegenteil, sie hätten SCO erst über bevorstehende Attacken informiert, ohne aber Details zu kennen. Dafür habe sich McBride in einer direkten Antwort auch dankbar gezeigt. Raymond und Perens hatten vor zwei Wochen dazu aufgerufen, Cyberattacken gegen SCO einzustellen, um dem Anliegen freier Software nicht zu schaden.
Für den weiteren Verlauf des Streits um Urheberrechte an Unix-Code, der in Linux integriert worden sein soll, ist aber die Position von Raymond und Perens, dass an den Vorwürfen nichts dran sein könne. Sie forderten SCO auf, die Entwicklung des Kernels anhand der öffentlich verfügbaren Archive nachzuvollziehen. Alle verwendeten Lizenzen – auch die GPL, unter der Linux veröffentlich wird – seien auf eine Wahrung von Urheberrechten ausgerichtet, nicht auf deren Aushebelung.
Außerdem seien eine ganze Reihe von Fällen dokumentiert, in denen unter anderem Linux-Begründer Linus Torvalds Neuerungen abgelehnt habe, weil eine Verletzung von Urheberrechten nicht ausgeschlossen werden konnte. “Wir verwahren uns gegen Ihren Versuch,” schreiben Perens und Raymond, “unsere Gemeinschaft als einen wilden Haufen von Raubkopierern hinzustellen. Das ist eine substanzlose und schmierige Kampagne, die nur auf Zerstörung aus ist.”