Chinesen machen Motorola die Chip-Herrschaft in Asien streitig
Produktionstechnik treibt die Marktchancen im Halbleitergeschäft.
Die Semiconductor Manufacturing International China (SMIC), Chinas größter Halbleiterproduzent, schickt sich an, den eigenen Heimatmarkt neu aufzuteilen. Das Unternehmen steht kurz vor der Übernahme eines Großteils der Chipfabriken, die der US-Konzern Motorola in China betreibt. Das meldet die britische Financial Times.
Beide Unternehmen befinden sich demnach laut Aussagen von anonymen Top-Managern “im fortgeschrittenen Stadium der Verhandlungen”. Im Gespräch seien dabei vor allem die noch relativ neue und sehr modern ausgestattete, eine Milliarde Dollar teure Fabrik in der nordchinesischen Stadt Tianjin. Diese Produktionsstätte allerdings liege seit längerem aufgrund schlechter Auftragslage so gut wie brach. SMIC würde die Maschinen dort gerne wieder anwerfen.
Bereits im April 2003 sollen die Unternehmen sich per Aktientausch einander angenähert haben. Branchenkenner vermuteten damals schon erste Gespräche über die Fabriken. Eine Bestätigung der Gerüchte ließen sich jedoch bislang weder die Chinesen noch die Amerikaner entlocken. Während aber Firmen wie die deutsche Infineon sich zu Lasten der einheimischen Standorte stärker in Asien engagieren wollen, will sich das US-Unternehmen offenbar zugunsten des Heimatmarktes aus Asien zurückziehen.