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Mehr Fusionen bringen IT-Branche durcheinander

Eine steigende Anzahl an Fusionen und Zukäufen (Mergers and Acquisitions, M&A) soll die IT-Branche noch in diesem Jahr und vor allem im nächsten Jahr kräftig durchschütteln. Speziell in der Software-Branche hat die Ankündigung von Oracle, Peoplesoft gegen den Willen der Manager übernehmen zu wollen, den Status Quo ins Wanken gebracht. Auch der Speicher- und der Hardware-Sektor sollen durch getätigte Zukäufe ins Rutschen gekommen sein. Diese ‘Lawinenvorhersage’ machen übereinstimmend Analysten ganz verschiedener Marktforschungsunternehmen in einer Kurzumfrage.
In diesem Kontext steht auch eine Nachricht von Analysten bei J.P. Morgan, dass der Markt anziehen wird, und zwar bald. So haben die Investmentbanker ihre M&A-Abteilung um einen ausgewiesenen Fachmann aufgestockt. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll der Banker Karl Will zum Herbst von Merrill Lynch kommen und die renommierte Abteilung bei J.P Morgan leiten. Er erwartet dem Bericht zufolge viel Arbeit. Allerdings hat er sich bislang nicht zu einem bestimmten Zweig der IT-Branche, die sich in Bewegung befindet, geäußert.

Kent Allen von der Aberdeen Group sagte aber mit Blick auf die Gerüchteküche in der Branche gegenüber der E-Commerce Times: “Ich würde es begrüßen, wenn Siebel endlich unter Dach und Fach käme. Das Unternehmen verfügt ja bekanntermaßen über einen gewissen Wert, aber ich denke, dass die ERP-Firmen einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgen könnten als ein reines CRM-Unternehmen und daher rechne ich damit, dass Siebel dort irgendwo unterkommen könnte. Das stelle ich mir sehr interessant vor.”

Dennoch fügt er an, dass Siebel als attraktiver Übernahmekandidat sich gegen ein solches Ansinnen wehren und ähnlich wie Peoplesoft verhalten könnte. Gründer Tom Siebel sagte denn auch kürzlich: “Wir sind da, wir stehen stabil und werden uns hier nicht weg bewegen.” Eine Übernahme eines Spezialisten durch Siebel wird aber auch von Yankee Group-Analyst Reed Cundiff für wahrscheinlich gehalten.

Auch im Content Management-Bereich soll sich bald einiges tun. Marktspieler wie Opentext und iManage sollen die Übernahmearena bereits betreten haben. Als wahrscheinlicher Interessent gilt der Marktführer Documentum. Ein Blick auf deren anhaltend gute Ergebnisse zeigt, dass die finanzielle Seite einer solchen Transaktion trotz schlechter Marktlage wohl kein großes Problem für das US-Unternehmen wäre.

Dass immer mehr Nicht-IT-Firmen an den Technikunternehmen schnuppern, ist der Yankee Group ebenfalls aufgefallen. Mischkonzerne wie General Electrics sollen sich schon lange für den Netzwerk-Ausrüster Lucent interessieren, auch Logistiker bringen die Analysten mit dem Namen des Transportunternehmens FedEx ins Gespräch. Hier sollen TK-Unternehmen auf der Menüliste stehen.

Jonathan Gaw, Analyst bei IDC, geht spielerisch an die Frage heran. Er sagt, dass es zwar einige kartellrechtliche Bedenken geben könnte. Dennoch könne er sich ein Zusammengehen von Yahoo und Google vorstellen. Er fügt an: “Sie könnten das neue Unternehmen dann vielleicht Goohoo nennen.”

Silicon-Redaktion

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