Time Warner gibt es jetzt ohne ‘AOL’

Nach langem Hin und Her ist es jetzt offiziell: AOL Time Warner streicht das AOL-Kürzel aus dem Namen, der Vorstandsbeschluss liegt jetzt vor. Damit hat das Scheitern der größten Firmenfusion in den USA nun einen symbolischen Namen. Konzernchef Richard Parsons teilte mit: “Wir glauben, dass der neue Name besser unser Geschäftsfeld reflektiert und den Verwirrungen zwischen unserem Konzernnamen und dem America-Online-Markennamen bei unseren Investoren, Partnern und der Öffentlichkeit ein Ende setzt.” Die Namensänderung betreffe das gesamte Unternehmen vom Firmenlogo bis hin zum Börsenkürzel und werde in den nächsten Wochen abgeschlossen sein.
Als der Internet-Provider AOL im Januar 2000 mit dem Mediengiganten Time Warner fusionierte, galt dies als historisches Symbol für eine Verschmelzung der neuen Medien mit traditionellen Anbietern. Aber wie die Dotcom-Blase platzten auch Pläne, Synergieeffekte sinnvoll für den Markt umzusetzen. Zu unterschiedliche Geschäftsmodelle und Unternehmenskulturen, monierten die Kritiker, die sich nunmehr bestätigt sehen.

Trotz des Konsolidierungskurses von Time Warner will sich der Konzern nicht von seiner doch noch profitablen Online-Sparte trennen. Der Internet-Dienst hat allerdings die selben Probleme wie die meisten seiner Rivalen auch: Wachstumsstagnation, rückläufige Nutzerzahlen und eine Bücherprüfung durch die Security Exchange Comission (SEC). Noch im Mai dieses Jahres hatte der ehemalige AOL-Chef Steve Case überlegt, ob es nicht sinnvoll sei, den Internet-Dienst aus dem Konzern wieder herauszukaufen; Case hatte Gewinne aus dem Aktienkurs von AOL Anfang 2000 dazu genutzt, um mit Time Warner zusammen zu gehen.

Silicon-Redaktion

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