Microsoft wird den Support für sein Betriebssystem Windows 98/Me für Privatanwender einstellen. Auch wenn in der Regel längere Unterstützungsvereinbarungen für Unternehmenskunden des amerikanischen Softwareherstellers auch für Win 98 gelten, könnte sich das Support-Ende zum Jahreswechsel auf die vernetzte Rechnerwelt insgesamt auswirken.
Denn Betriebssysteme, für die es keine Aktualisierungen mehr gebe, seien “Einfallstore für Viren”, warnt Michael Dickopf vom Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik. Windows 98 wird nach einer Studie des Instituts für Marktforschung ‘Red Sheriff’ immerhin auf 35 Prozent aller PCs eingesetzt. Im Zuge der Blaster- und Sobig-Wurmplagen warnten Experten immer wieder davor, die schlecht geschützten Privat-PCs könnten zu einer wachsenden Bedrohung für die Sicherheit des Internets werden, zumal immer mehr Rechner breitbandig und dauerhaft am Netz hängen. Dickopf empfahl deshalb, den Einsatz von Personal Firewalls zu propagieren, besonders unter den Anwendern älterer Betriebssysteme.
Auch für Windows NT 4.0 gibt es seit kurzem keine Updates mehr. Das professionelle OS ist in Unternehmen und öffentlicher Verwaltung sehr viel weiter verbreitet als die frühere Heimanwender-Linie 98/Me. Der Support-Stopp war für eine Reihe von Kommunen und Verwaltungen bereits Anlass für eine Debatte über Microsoft-Alternativen. Für Microsoft bedeutet die Pflege älterer Produkte einen nicht zu vernachlässigenden Aufwand, zumal das laufende Jahr bereits 39 Sicherheitsbulletins gesehen hat. Allerdings weisen Branchenbeobachter auch darauf hin, dass der Hersteller daran interessiert ist, die Anwender zur Nutzung von Windows XP zu bewegen. Das Betriebssystem muss nach seiner Installierung registriert werden und kann so Nutzungsdaten liefern, die in künftige Produkte eingehen können.
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