Um die durch Handy-Telefonate von Wagenlenkern verursachten Unfälle einzuschränken, greifen die deutschen Behörden jetzt zu drakonischeren Maßnahmen. Waren anfänglich einige Monate lang nur 30 Euro ohne weitere Konsequenzen fällig, wenn man mit einer Hand am Mobiltelefon und der anderen am Lenkrad erwischt wurde, so müssen nun 40 Euro bezahlt werden. Obendrein bekommen die Fahrer in einem solchen Fall einen Eintrag im Verkehrszentralregister in Flensburg.
Laut Verkehrsminister Manfred Stolpe soll die Verordnung bis Jahresende Gesetz werden. Wie er dem Nachrichtenmagazin Focus sagte, soll dadurch die steigende Zahl von Verkehrsunfällen wegen Handy-Benutzung und so bedingter Ablenkung der Fahrer gebremst werden. Doch genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister.
So hat der Automobilclub AvD sich bereits heftig gegen das bestehende Gesetz ausgesprochen, von der Verschärfung ganz zu schweigen. “Schon das bestehende Gesetz allein vermittelt ein völlig falsches Bild”, sagte AvD-Sprecher Jochen Hövekenmeier. Der Staat sage den Bürgern damit, dass Telefonieren am Steuer mit Freisprechanlage völlig sicher sei. Das sei jedoch mitnichten so. Studien belegten, dass die Ablenkung, welche die Unfälle verursache, nicht durch das einhändige Fahren, sondern durch das Telefongespräch an sich und die geteilte Konzentration des Fahrers entstehe. Entweder, so Hövekenmeier, solle der Gesetzgeber also das Telefonieren im Auto ganz verbieten oder mehr über die wahren Gefahren hierbei aufklären. Das Gesetz wiege die Autofahrer nur in falscher Sicherheit.
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