Peoplesoft mit erster JDE-Lösung unter eigenem Logo
Ellison-Absichten werden immer mehr Fakten entgegen geworfen.
Einerseits wegen den Kunden, doch wohl auch als Selbstschutz stellt der ERP-Konzern Peoplesoft seine erste SCM-Lösung vor, die ursprünglich aus der Werkstatt von J.D. Edwards (JDE) kommt. Die Lösung des vor wenigen Monaten übernommenen Software-Spezialisten soll Peoplesoft dabei helfen, die feindliche Übernahme durch den Branchenriesen Oracle schneller abzuwenden. Schließlich gilt die zuvor erfolgte Übernahme von JDE als kartellrechtlicher Stolperstein für die Pläne der Ellison-Company. Peoplesoft hatte von Anfang an angekündigt, die feindlichen Absichten mit allen Mitteln bekämpfen zu wollen – diese neue Suite gehört offenbar dazu.
Doch die ‘Peoplesoft EnterpriseOne Supply Chain Management 8.9’-Suite, ehemals ‘J.D. Edwards 5 SCM 9.0’, soll nicht nur die Unabhängigkeit des neuen Besitzers bewahren. Neue Funktionen wie die horizontale Ausrichtung, modularer Aufbau und eingebaute Management- und Kontrollvarianten sollen Kunden locken.
In Deutschland soll sich die Lösung offenbar gegen entsprechende Angebote von i2 (für Großkunden) und SAP (für den gehobenen Mittelstand und Großkunden) richten. Vorangegangene Kampfansagen von Peoplesoft in Form von beinahe täglichen Mitteilungen weisen auf die CRM-Expertise der für ERP bekannten Softwerker hin. CRM und ERP sind in diesem Jahr auch das Hauptthema bei den Walldorfern. SAP hat schließlich neben Kampfansagen gegen CRM-Marktführer Siebel vor allem die eigene ‘MySAP ERP’-Lösung auf der hauseigenen Plattform ‘Netweaver’ betont. So ist die Peoplesoft-Ankündigung hierzulande wohl auch als Signal für den Markt zu sehen, dass das Unternehmen sich noch nicht abgeschrieben hat.