Suchmaschinen suchen nach Geldquellen
Offenbar haben derzeit viele Unternehmen die Idee, sich jetzt noch einmal mit den eigenen visionären Ideen aus der Dotcom-Boom-Zeit zu befassen.
Offenbar haben derzeit viele Unternehmen die Idee, sich jetzt noch einmal mit den eigenen visionären Ideen aus der Dotcom-Boom-Zeit zu befassen und diese nun doch noch am Markt auszuprobieren. Der Suchmaschinenbetreiber Yahoo zumindest hatte bereits auf der CeBIT 2001 von dem Dienst geschwärmt, der nun umgesetzt werden soll: ein ausgereifter Vergleichs-Service für Internet-Shopper.
Neu ist der Gedanke nicht, bei der Sucheingabe Produktangebote verschiedener Shops nach Vergleichskriterien gestaffelt gegenüber zu stellen. Aber da die bisherigen Angebote auf dem Markt, wie Pricegrabber, BizRate und ähnliche, sehr regional oder speziell sind, erhofft sich Yahoo nun Zulauf vom kleinsten E-Shop bis hin zu Giganten wie E-Bay oder Amazon. Und so möchte der Suchmaschinenbetreiber nach einer Meldung des Wall Street Journal nun das, was im Frühjahr 2001 wie ein Hirngespinst klang, bald auch auf Reise-, Film-, Automobil- und Musikangebote ausdehnen – im Erfolgsfall, versteht sich.
Daran bastelt offenbar auch Microsoft und will seinen eigenen Suchdienst ‘MSN’ noch stärker zur ‘Cash-Cow’ umfunktionieren. Eine gründliche Ausweitung der Sponsored Links, die auf Overture-Ergebnisse führen, soll fester Bestandteil der MSN-Seite sein. Dies überrascht die Branche allerdings. Hat doch der Suchmaschinenbetreiber Yahoo bereits im Juli Overture faktisch gekauft. Analysten betrachten den Schritt denn auch als rein taktisch.
So könnte Microsoft mit dem letzten Rest des Overture-Budgets noch einmal absahnen wollen, bis die Firmenschilder getauscht werden. Danny Sullivan, Marktbeobachter und Branchenkenner bei dem Newsletter Search Engine Watch, sagt: “Ich bin davon überzeugt, dass sie von Overture weggehen und ihr eigenes System inhouse aufbauen; ich erwarte das irgendwann nächstes Jahr.”