Die ITK-Branche könnte für die gesamte deutsche Wirtschaft das Zugpferd aus dem Schlamassel der vergangenen Monate sein. Mit einem Wachstum von 2 Prozent im kommenden Jahr und einem möglichen Plus von gar 5 Prozent in 2005 sind die Unternehmen der Informationstechnik und Telekommunikation vielleicht die entscheidende Kurbel für den stotternden Wirtschaftsmotor in Deutschland.
Zu diesem Schluss kommt der Branchenverband Bitkom. Verbands-Chef Willi Berchthold legte zur Unterstützung ein Zehn-Punkte-Programm mit Handlungsempfehlungen vor. Darin nimmt er vor allem auch die Politik in die Pflicht. Sie müsse innovationsfördernde Rahmenbedingungen definieren und im öffentlichen Bereich eine Vorreiterrolle als Technologieanwender einnehmen. “Unser Zehn-Punkte-Programm gibt dazu konkrete Handlungsempfehlungen”, erklärte Berchthold den vom Verband ausgearbeiteten, zukunftsorientierten Plan.
Das Programm greift unter anderem Arbeits- und Urheberrecht oder die Kommunikationsordung auf. Beispielsweise fordert der Bitkom die Entscheidungsträger im öffentlichen Bereich auf, Staat und öffentlichen Dienst effizienter zu machen. Außerdem sollen IT-Qualifikationen erneuert und der Mittelstand durch den Abbau von bürokratischen Hemmnissen und Steuerentlastungen voran gebracht werden. Ganz oben steht für den Branchenverband aber die Innovation. “Innovation schafft Arbeitsplätze und sichert das Wachstum”, stellt Berchthold klar. Das hätten andere Länder wie die USA, Finnland oder Dänemark bewiesen, die sich auf neue Informations- und Kommunikationstechnologien konzentrierten.
In Deutschland verfüge man ebenfalls über solche Strukturen, sie müssten bloß richtig genutzt werden. Die Vision lautet denn auch: Deutschland ist 2010 der innovativste Standort weltweit. Würden im laufenden Jahr voraussichtlich 131 Milliarden Euro in der IT-Branche erwirtschaftet, könnten es 2004 noch drei Milliarden Euro mehr sein. Tendenz steigend.
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