Kein Visum: Virus legt US-Konsulate lahm
Das US-amerikanische Außenministerium hat offenbar mit einem massiven Virenbefall zu kämpfen.
Das US-amerikanische Außenministerium hat offenbar mit einem massiven Virenbefall zu kämpfen, der den größten Ausfall in der Regierungs-IT seit Jahren hervorgerufen hat. Derzeit können die Einwanderungsbehörden und Konsulate weltweit keine Visa zur Einreise in die USA ausstellen, weil das ‘Consular Lookout and Support System’ (Class) nicht zur Verfügung steht. Eine Ministeriums-Sprecherin wollte entsprechende Medienberichte zunächst nicht bestätigen, sprach aber von “Computerproblemen”, an deren Behebung gearbeitet werde.
In einer internen Mitteilung heißt es, Class sei wegen eines Virenbefalls nicht verfügbar. Ein Back-up war offenbar nicht lauffähig. Wie lange der Ausfall anhalten werde, konnte in Washington niemand sagen. Möglicherweise handelt es sich bei dem ‘Virus’ um den Welchia-Wurm, der in den vergangenen Wochen bereits bei zahlreichen Unternehmen weltweit für Probleme gesorgt hatte. Betroffen waren im August auch die Zentralbank in Atlanta, die Straßenverkehrs-Zulassungsbehörde in im Bundesstaat Maryland und das Verkehrsministerium in Minnesota.
Mit Class können die US-Beamten die Daten jedes Einreisewilligen gegen die Datenbanken von Bundespolizei FBI, Außenministerium und Einwanderungsbehörde, Drogenbekämpfung und Geheimdiensten laufen lassen. Nach eigenen Angaben hat das Außenministerium die Zahl der namentlich bekannten mutmaßlichen Terroristen nach den September-Anschlägen vor zwei Jahren auf 78.000 ausgeweitet. Class ist so konfiguriert, dass selbst ein Ausdruck eines Visums nicht möglich ist, so lange der Abgleich mit den insgesamt 12,8 Millionen Datensätzen der anderen Behörden nicht durchgeführt wurde.