Strato antwortet auf NSI-Vorwürfe
Der Berliner Webhoster Strato kontert jetzt die ‘Aufklärungskampagne’ des ehemaligen Vertragspartners Network Solutions Incorporated (NSI) und weist Vorwürfe des amerikanischen Unternehmens als “aus der Luft gegriffen” zurück.
Der Berliner Webhoster Strato kontert jetzt die ‘Aufklärungskampagne’ des ehemaligen Vertragspartners Network Solutions Incorporated (NSI) und weist Vorwürfe des amerikanischen Unternehmens als “aus der Luft gegriffen” zurück. So hatte Champ Mitchell, der CEO und Chairman von NSI gegenüber silicon.de erklärt, dass sein Unternehmen sehr besorgt darüber sei, dass Beschwerden von Kunden vorlägen, deren Domain ohne Wissen und Zustimmung an einen anderen Provider transferiert worden seien.
Carsten Zorger, Pressesprecher der Strato AG, teilte silicon.de mit, dass “nichts, das nicht mit dem Kunden abgesprochen wäre” getan würde. Vielmehr hätten diese Kunden in einem passwortgeschützten Bereich ihren Benutzernamen und Passwort hinterlegt, und somit gemäß europäischem Verbraucherrecht einem Umzug zu Strato zugestimmt. Es lägen keinerlei derartige Beschwerden vor und Berichte darüber seien vollkommen aus der Luft gegriffen und damit unhaltbar, so Zorger.
Mittlerweile müsse auch die Deutsch Telekom, die Domainumzüge von NSI anstößt, auf die Personalausweise der Kunden zurückgreifen. “Das ist natürlich eine starke Behinderung, die so auch nicht in den ICANN-Richtlinien hinterlegt ist.” Für Zorger ein Indiz für unlauteres Vorgehen von NSI. NSI erkennt nämlich dieses über SSL verschlüsselte Web-Formular nicht an und fordert deshalb die Ausweiskopie von den Wechselwilligen.
Strato will ihren Kunden weiter preisgünstige Domains und Webspace aus einer Hand anbieten und schätzt es als unplausibel ein, dass “ein Kunde freiwillig 35 US-Dollar [für die Domain] zahlen will, wo bei Strato alles inklusive ist.” Außerdem hätten die Kunden ein Vertragsverhältnis mit Strato, das auch die Domainverwaltung beinhalte. NSI habe als Ex-Monopolist in den letzten Jahren viele Domains verloren und versuche mit aller Gewalt Domain-Kunden zu gewinnen, erklärte Zorger.
Zorger erklärte, dass NSI wie ein Zulieferer in der Automobilindustrie gesehen werden kann, mit dem Strato “Im Namen und Auftrag des Kunden” einen Vertrag über die Bereitstellung einer Domain abgeschlossen hat. “Bei Problemen mit dem Auto wenden Sie sich auch an den Hersteller und nicht an den Zulieferer”, so veranschaulicht Zorger das Verhältnis. Demnach seien Domaininhaber, die über Strato registriert seien aus Sicht von Strato keine NSI-Kunden, wie der Sprecher des Berliner Hosters betonte.
Seinen Kunden rät das deutsche Unternehmen, sich auf der Homepage von Strato in den Bereich ‘Kundenservice’ einzuloggen und sich für ihre Internet-Präsenz bei Strato anzumelden, um “weiterhin den günstigen Strato-Tarif nutzen zu können”.