Kritik an Microsoft kostet CTO den Job
Der Cheftechnologe der US-Sicherheitsfirma AtStake musste nach Veröffentlichung eines Microsoft-kritischen Reports über Sicherheitslücken in Windows-Software seinen Schreibtisch räumen.
Der Cheftechnologe der US-Sicherheitsfirma AtStake musste nach Veröffentlichung eines Microsoft-kritischen Reports über Sicherheitslücken in Windows-Software seinen Schreibtisch räumen. Daniel Geer ist ein anerkannter Sicherheitsexperte mit etwa dreißig Jahren Erfahrung in seinem Metier. Wie US-Medien berichten, wurde er am Donnerstag fristlos entlassen, einen Tag nach Veröffentlichung des Berichts.
AtStake arbeitet schon seit längerem eng mit Microsoft zusammen und erstellt unter anderem Security-Gutachten zu Software, die sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Eine Unternehmenssprecherin bestritt die Annahme, dass Geer auf Druck von Microsoft entlassen wurde. Sie gab allerdings zu, dass der Inhalt des Berichts ausschlaggebend war und nicht die Einschätzung und Meinung des Unternehmens wiedergab.
Der Bericht selbst war von der ‘Computer and Communications Industry Association’ (CCIA) in Auftrag gegeben worden. Im Verband wird von mehreren IT-Unternehmen getragen, unter denen sich viele als Microsoft-Rivalen bezeichnen könnten. Geer und sechs weitere Autoren warnten die US-Regierung im Bericht davor, sich zu sehr von Microsoft-Software abhängig zu machen. Die Monokultur würde das Risiko von Hacker-Angriffen für staatliche Institutionen erhöhen. Andere Autoren des Reports berichteten davon, dass viele ihrer Informationsquellen nicht öffentlich genannt werden wollten – aus Angst vor Microsofts Missgunst.