Im Gegensatz zu Hewlett-Packard (HP) wird IBM seinen Kunden vorerst keine Freistellung gegen Forderung seitens SCO in Sachen Linux-Lizenzen gewähren. Wie ein internes Memo des IBM Sales-Managers Robert Samson an die eigene Vertriebsmannschaft jetzt bestätigte, steht das Thema bei Big Blue momentan nicht auf der Agenda. Die Bedingungen, die HP an seine Freistellung geknüpft hatte, seien nicht im Sinne der Open-Source-Philosophie.
“Die meisten Freistellungen sind sehr eng gefasst und werden durch die Aktivitäten der Kunden selbst unterlaufen,” lautet es in dem Memo. Diese bestünden meist darin, dass der Open-Source-Code verändert oder mit anderem Code kombiniert werde – was auch einen guten Teil der Attraktivität der Software ausmache. HP hatte jedoch seine Freistellung davon abhängig gemacht, dass der Open-Source-Code eben nicht verändert werde. Nach Ansicht von Samson würde diese Bedingung die Kunden davon abhalten, die vollen Vorteile des Open-Source-Entwicklungsprozesses wahrzunehmen.
Statt dessen sucht IBM eine Lösung über die rechtliche Auseinandersetzung mit SCO – und überzieht ihn mit einer weiteren Klage. Nach dieser fordert Big Blue jetzt selbst Schadenersatz wegen Patentrechtsverletzungen seitens SCO. Nach Ansicht von IBM hat SCO die General Public License (GPL) in großem Stil verletzt. In Linux seien etliche von IBM entwickelte Module, die der Open-Source-Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden. Unter der GPL ist diese Software frei verfügbar, doch SCO verlangt seit einigen Monaten, im Zuge seines Anspruchs auf das geistige Eigentum von Linux, auch von Linux-Anwendern Lizenzgebühren.
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