LKW-Mauterfassung: Grundig wehrt sich gegen Vorwürfe
Neben den zahlreichen technischen Problemen hat Toll Collect jetzt auch immer größere Abstimmungsprobleme mit den Herstellern der Erfassungsgeräte.
Neben den zahlreichen technischen Problemen hat das LKW-Maut-Betreiberkonsortium Toll Collect jetzt auch immer größere Abstimmungsprobleme mit den Herstellern der Erfassungsgeräte, den On-Board-Units. Der kleinere der beiden Lieferanten, die Nürnberger Grundig, dementierte einen Bericht des Magazins Focus Money umgehend, demzufolge die ausgelieferten Geräte für Software-Updates eingeschickt werden müssen. Das sei nicht der Fall, stellte ein Grundig-Sprecher fest, Updates könnten wie auch bei den Geräten von Siemens per Funk ausgeführt werden.
Gleichzeitig zeigte sich der Grundig-Sprecher verärgert über die Informationspolitik von Toll Collect. Auch über die Rückrufaktion habe das Konsortium gesprochen, ohne zuvor Rücksprache mit Grundig zu nehmen. Im übrigen sei Toll Collect für die Software zuständig, Grundig habe “nur die Hardware geliefert”.
Grundig hatte sich im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens um den Auftrag bemüht und konnte mit der Unterstützung der Bundesregierung rechnen, die dem angeschlagenen Unternehmen unter die Arme zu greifen wollte. Das Toll Collect Konsortium musste inzwischen 20.000 der ausgelieferten Geräte zurückrufen, weil sie teilweise bei Inbetriebnahme im LKW unbrauchbar wurden.
Insider sprechen inzwischen davon, dass der Start-Termin der streckenbezogenen LKW-Maut zum 2. November nicht zu halten sein wird. Nicht nur Politiker, sondern auch beteiligte IT-Unternehmen sprechen jetzt von einer Einführung “nicht vor Ostern”.