Das waren noch Zeiten: ‘Bambi’, ‘Aristocats’ – handgemachte Helden ihrer Zeit. Man sah die Trickfilm-Zeichner förmlich an ihren Reißbrettern sitzen und dem Hasen namens Klopfer oder dem Straßenkater O’Malley vor sich mit jedem Strich ein bisschen mehr Leben einhauchen. Jetzt sollen bei Disney nur noch computeranimierte Filme entstehen. Es ist billiger und sieht besser, echter aus.
Doch wer will das eigentlich? Animation à la Daumenkino, das war noch was! Die Zeichnungen waren verspielter, kleine Fehler wurden geflissentlich übersehen, weil es nicht darum ging. Es ging um die Geschichte. Heute geht es um Hightech und um sehr viel Geld. Deshalb mussten in der Vergangenheit viele Disney-Mitarbeiter gehen. Vor allem waren es Zeichner, deren Arbeit und die anschließende Produktion des Films schlicht zu teuer geworden war. Mehr als 700 Leute hat die Trickfilm-Legende bereits entlassen. Der Rest musste zuletzt mit einem bis zu 50 Prozent geringeren Einkommen zurecht kommen.
Die beiden letzten klassischen Kino-Trickfilme sind gefloppt. ‘Treasure Planet’ und ‘Sinbad: Legend of the Seven Seas’ war ein Debakel für Disney. Dagegen klingelten beispielsweise bei ‘Shrek’, einem computeranimierten Film, die Kassen. Auch Steven Spielbergs Wirkungsstätte Dreamworks setzt künftig verstärkt auf Rechenleistung denn auf Handarbeit. “Bis das Publikum nicht ein wenig Begeisterung für 2D zeigt, werden wir keine derartigen Filme mehr produzieren”, zitiert der ORF eine Dreamworks-Sprecherin.
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