Es ist ein Schulterschluss unter Giganten. Der Unterhaltungsriese Walt Disney und der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft werden künftig bei digitalen Inhalten verstärkt zusammenarbeiten. Ziel der Kooperation ist es, die Qualität und die Sicherheit bei der digitalen Verbreitung von Medieninhalten via Internet und mobilen Geräten zu verbessern. Finanzelle Einzelheiten der Kooperation wurden nicht bekannt.
“Wie werden bei ‘Digital-Media’-Initiativen zusammenarbeiten und die Übertragung digitaler Inhalte an die Verbraucher beschleunigen”, sagte Dave Fester, General Manager der Microsoft-Abteilung ‘Digital Media’ im Interview mit einem US-Magazin. “Dies schlägt eine große Brücke zwischen Technologie-Firmen und Hollywood”. Ziel der Unternehmen ist es, dass Filme oder Sportübertragungen reibungslos auf nahezu alle digitalen Endgeräte übertragen werden können.
Im Rahmen der Kooperation hat Microsoft Disney für sein Digital-Rights-Management-System Windows Media gewonnen. Damit hat Microsoft einen wichtigen Schritt im Rennen um die Etablierung eines technischen Standards in Sachen digitale Medien geschafft. Einen ähnlichen Deal hatte Microsoft bereits im vergangenen Jahr mit dem Medienriesen Time Warner ausgehandelt. Wie jetzt auch Disney wird das Unternehmen künftig das DRM-System von Microsoft einsetzen, allerdings nicht ausschließlich. Beide Konzerne verwenden auch die Technologie des Microsoft-Konkurrenten Real Networks.
Bei der Konkurrenz grassiert dennoch die Angst, dass Microsoft auch auf diesem Gebiet den Markt bald dominieren könnte. Die Redmonder haben der Digital-Media-Technologie oberste Priorität eingeräumt. Einige Konzerne richten ihre Strategie daher gezielt gegen den übermächtigen Konkurrenten aus. Im vergangenen Monat hatten sich die Branchenschwergewichte Intel, Nokia, Samsung und Panasonic zu einem DRM-Konsortium zusammengetan, dass klar gegen Microsoft positioniert ist.
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