Die Klage des Softwareherstellers SCO gegen den Computerriesen IBM nimmt neue Dimensionen an. Bisher ging es um die Vertrags- und Lizenzverletzungen, die IBM begangen haben soll. Jetzt hat SCO die nächste Runde eingeläutet und wirft Big Blue Verstöße gegen das Urheberrecht vor. Die Schadensersatzforderung erhöht sich dadurch auf mindestens fünf Milliarden US-Dollar.
Die neue Klageschrift wurde bereits vom Gericht akzeptiert. Darin nennt SCO auch erstmals konkrete Teile des Linux-Quellcodes, die SCOs Rechte verletzen sollen. Aufgelistet werden jeweils Teile des ‘Journaling File System’ (JFS), des ‘Enterprise Volume Management System’ (EVMS), sowie des so genannten “Read Copy Update’ (RCU). Bei allen Code-Teilen handelt es sich laut SCO zwar um Entwicklungen von IBM, die jedoch von einem Unix-Derivat auf Linux portiert wurden. SCO sieht deshalb seine Rechte verletzt, vor allem da diese Technologien nun auch in anderen Teilen des Kernels eingesetzt werden.
Bei IBM reagiert man unterdessen gelassen auf die neuen Vorwürfe. Die Copyright-Klage sei lediglich eine Folgeklage der bisherigen Vorwürfe, sagte ein IBM-Sprecher. IBM sei weiter überzeugt, dass den Klagen SCOs jede Grundlage fehle, man werde deshalb seine eigenen Gegenklagen weiter vorantreiben. Ein Ende der Schlacht ist also nicht abzusehen – im Gegenteil: die Erweiterung der Klage könnte den Prozess sogar um weitere Monate verzögern. Bislang war die Hauptverhandlung für den 11. April 2005 vorgesehen.
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