Nachdem Infineon-Chef Ulrich Schumacher ein verstärktes Engagement seiner Firma in Asien angekündigt hatte, wendet er nun doch noch einmal seine Augen gen Westen: Eine neue Niederlassung hat der Chip-Konzern jetzt in New York eröffnet. Die neue Betonung des amerikanischen Marktes soll die Beziehungen zur Finanz-, Politik- und Wirtschaftswelt intensivieren helfen. Nicht zuletzt damit will der Halbleiterhersteller mit Hauptsitz in München seinen Umsatz binnen fünf Jahren verdreifachen.
Die Einnahmen sollen bis 2008 nach internen Planungen auf 16 bis 20 Milliarden Euro steigen, meldet das Handelsblatt. Für 2003 rechnen die Analysten mit einem Umsatz von etwa 6 Milliarden Euro. Außerdem hatte Schumacher erklärt, er wolle einen Teil des offenbar beträchtlichen Barbestandes von Infineon in nächster Zeit für Akquisitionen nutzen. Ob diese aber “zuhause” oder im Westen beziehungsweise Osten getätigt werden sollen, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar.
Sicher ist, dass einer Unternehmensmeldung zufolge die Expansionspolitik des Unternehmens in den USA weiter fortgesetzt werden soll. Erst vor vier Monaten hatten die Münchner einen neuen Standort in Nordkalifornien eröffnet, in dem speziell die Entwicklung neuer Speicherprodukte vorangetrieben werden soll. Verstärkte Kooperationen mit US-Firmen wie Albany Nanotech oder IBM im Testgelände des ‘Advanced Semiconductor Technology Center’ am Hudson River und im hauseigenen Labor von Albany Nanotech sollen unter anderem lithografische Verfahren für die Herstellung künftiger Chip-Generationen hervorbringen.
Laut Amerika-Chef Robert LeFort erwirtschaftet Infineon derzeit schon 22 Prozent des weltweiten Umsatzes in den USA. Etwa 2800 Angestellte hat Infineon hier und es sollen noch mehr werden. Nach Asien war Infineon gegangen, um Grundstücks-, Steuer- und Lohnkosten zu sparen. Produktionsstandorte bei Mainz waren nach Unternehmensangaben dafür aufgegeben worden.
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