Die meisten US-Verbraucher haben keine Ahnung davon, was RFID (Radio Frequency Identification) ist, teilte der IT-Dienstleister Cap Gemini Ernst & Young mit. Das Unternehmen hatte im Oktober 2003 Tausend über 18-jährige US-Bürger per Internet befragt. Mehr als 75 Prozent der Befragten kannten die Bezeichnung RFID nicht, so Edward Westenberg, Senior Manager bei Cap Gemini Ernst & Young. Pikantes Detail der Umfrage: Über die Hälfte der Befragten nutzten oder kannten bereits Anwendungen von RFID, ohne aber deren technische Basis beim Namen nennen zu können.
Laut Westenberg sind den US-Verbrauchern RFID-Lösungen wie ‘Mobil Speedpass’ und ‘E-Zpass’ durchaus geläufig. Mobil Speedpass ist ein RFID-Chip, der am Schlüsselbund angebracht wird. Der Chip wird beim Bezahlen an einen Scanner gehalten, der das Geld vom Kreditkarten-Konto abbucht. Damit können US-Verbraucher an den Tankstellen von Exxon and Mobil tanken, in 440 McDonald’s Restaurants in Chicago and Northwest Indiana essen oder in 14 ‘Stop & Shop’ Supermärkten im Gebiet Boston einkaufen. Der US-Uhrenhersteller Times hat den Speedpass auch in einige Uhrenmodelle eingebaut. E-Zpass ist ein Maut-System in den US-Staaten New Jersey, New York, Massachusetts, Pennsylvania, Delaware, Maryland und West Virginia.
Die Umfrage habe gezeigt, das der Handel und die CPG-Hersteller (Consumer Packaged Goods) die Verbraucher über den Umgang mit ihren Daten aufklären müssten, sagte Westenberg. Die Verbraucher befürchteten vor allem, dass ihre Daten von einer ‘dritten Partei’ genutzt werden könnten. Sie hätten Angst, “ins Visier des Direktmarketings” zu geraten. Außerdem seien die Verbraucher “sehr besorgt” darüber, dass man mittels RFID ihre Einkäufe verfolgen und speichern könne. Aufklärung tut not. Das gilt auch in Deutschland, wo die Datenschutzbeauftragten aktuell wieder Sturm laufen gegen den RFID-Einsatz bei der Metro-Gruppe. Auch hier sind Überwachungsängste nebst Halbwissen über die Technik ein Treiber.
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