Microsoft stellt kostenlose Viren-Klatsche online

Am 26. Januar war der Mega-Virus ‘MyDoom’ zum ersten Mal aufgetaucht. Zehn Tage später hat Microsoft ein kostenloses Programm für das Löschen von MyDoom und seines Ablegers ‘MyDoom.B’ online gestellt. Bill Gates’ Trupp ist neben dem US-Softwareunternehmen SCO das Hauptziel der Virus-Attacken. Anti-Viren-Spezialisten wie Symantec, Sophos und McAfee bieten schon seit einigen Tagen kostenlose Removal-Tools an.
Microsofts Putz-Software sei für Windows XP and Windows 2000 erhältlich, teilte das Unternehmen mit. Anwender von Windows NT 4.0 könnten das Programm nicht nutzen. Das Tool beseitige nur MyDoom, es schütze Rechner nicht vor künftigen Varianten des Virus. Malware, die über eine von MyDoom geöffnete Hintertür in einen Rechner gelangt sei, könne das Programm nicht entfernen. Auch ungeöffnete E-Mails, die MyDoom oder MyDoom.B enthalten, entfernt der Saubermann aus dem Hause Microsoft nicht. Um das Tool nutzen zu können, müsse der Anwender Administrator-Rechte haben. Nachdem der Virus beseitigt sei, solle der Kunde auch das Putzprogramm löschen.

Die Unternehmen sollten “aggressiv nach MyDoom suchen und den Virus zerstören”, riet Martin Reynolds, Analyst beim US-Marktforschungsunternehmen Gartner, in US-Medien. Die Firmen sollten nicht glauben, dass MyDoom über Nacht verschwinde. Es sei ein nur “weit verbreitetes Gerücht”, dass sich der Virus am 12. Februar selbst zerstöre. Der Virus hätte auf den infizierten Rechnern eine Hintertür geöffnet. Durch diese könnte der Virenautor die Rechner für weitere Angriffe nutzen. “Der Schrecken wird nicht enden, bis MyDoom von allen Rechnern gelöscht ist”, so Reynolds.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago