Offenbar war der ‘Testlauf’ erfolgreich. Schließlich will der Betriebssystem-Hersteller Microsoft neun Monate länger als ursprünglich geplant Suns Java-Umgebung in seinen Windows-Produkten integriert lassen. Das meldete das Unternehmen nun aus Redmond. Ursprünglich sollte die Unterstützung des Java-Codes nur bis Ende des Jahres reichen.
Die Vereinbarung, die die beiden rivalisierenden Konzerne getroffen hatten, ermöglicht es Java-basierten Programmen auf Windows aufzusetzen. Dies soll nunmehr bis zum 30. September des nächsten Jahres möglich sein. “Wir haben unsere Differenzen beiseite gelegt, als wir unsere Kunden sagen hörten, dass sie wegen Migrationsprozessen gerne ein wenig mehr Zeit hätten”, sagte Chris Jones, Vice President der Windows-Client-Abteilung bei Microsoft.
Beide Unternehmen ließen durchblicken, dass die Verlängerung des Abkommens auch Sicherheitsrelevanz besitze. So sollen Lecks vermieden werden, die durch eine zu schnelle Ablösung entstehen und Hackern die Hintertür zu den Programmen öffnen könnten. Migrations-Tools und Informationen für Entwickler will Microsoft in ausreichender Detailtreue bereitstellen, heißt es weiter.
Angesichts der nun schon drei Jahre währenden Streitigkeiten zwischen Microsoft und Sun, in denen Sun den Redmondern unlauteren Wettbewerb mittels eigener Java-Versionen vorwirft, die nur auf Windows gut laufen, gilt die Technikpartnerschaft als instabil. Ein Gerichtsbeschluss musste Microsoft schließlich erst dazu zwingen, Suns Java-Code statt dem selbst entwickelten zu verwenden. Die Verlängerung dürfte aber neben dem Zweck allein auch Gewinne und Kundensympathie abwerfen, und zwar für beide Seiten.
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