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DVD-Hersteller machen zweite Schreib-Schicht auf

Drei große Hersteller von DVD-Technologie haben neue Verfahren vorgestellt, mit denen sich die bisher genutzte Seite des digitalen Speichermediums in zwei übereinander liegenden Schichten beschreiben lässt. Damit verdoppelt sich der Speicherplatz fast – von 4,7 GB auf 8,5 GB. Durch die zunehmende Verbreitung von – legalen und illegalen – Kopien von Spielfilmen und anderem digitalen Material rechnen die Hersteller mit einem rasch wachsenden Speicherplatzbedarf im Consumer-Markt. Die entsprechenden Produkte sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen.
Pioneer stellte auf der japanischen Fachmesse Ceatec seinen DVD-R Prototyp vor. Philips und Mitsubishi Kagaku (Verbatim) warteten dort mit ihrem DVD+R auf. Beide Konzepte machen sich dabei bereits existierende Spezifikationen des DVD-Standards zunutze. Seit Mitte der 90er Jahre ist ein Schreibvorgang in zwei Schichten theoretisch möglich, wurde bisher aber nicht ausgenutzt.

Beim Schreibvorgang legt der Laser seine Informationen durch optische Veränderungen in zwei Schichten ab. Die beiden Ebenen beeinträchtigen sich nicht, heißt es bei den Herstellern. Für den Schreibvorgang sind neue Endgeräte notwendig, die sich quasi während des Schreibens eine zweite ‘Brille’ aufsetzen können. Zwei-Schicht-DVDs können aber schon heute von fast allen Abspielgeräten gelesen werden. Manche Spielfilme werden bereits im Zwei-Schicht-Verfahren gebrannt – dann entsteht während der Wiedergabe eine kurze Pause, in der sich der Lesekopf auf die zweite Schicht refokussiert.

Mitsubishi bietet bereits die Möglichkeit, DVDs in jeweils einer Schicht auf beiden Seiten der Scheibe zu beschreiben. Dabei muss der Anwender allerdings den Rohling aus dem Laufwerk nehmen und per Hand umdrehen, wenn die erste Seite vollgeschrieben ist. Hier bietet sich dann ein Fassungsvermögen von 9,4 GB. Möglicherweise werde es in Zukunft auch DVD-Rohlinge geben, die auf beiden Seiten in zwei Schichten beschrieben werden können, heißt es bei den Japanern. Damit wäre fast eine Vervierfachung der heute gebräuchlichen Speicherkapazitäten zu erreichen.

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Silicon-Redaktion

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