Categories: MobileUnternehmen

Konkurrenzkampf drückt IP-Preise in Westeuropa

Der wachsende Konkurrenzkampf auf dem Markt für Dienste wie IP-Transfer, also das Weiterschalten IP-basierter Nachrichten durch einen Carrier mit entsprechender Netzwerkausrüstung, bringt die Preise zum Purzeln. Und daran ist nicht das aggressive Pricing wieder aus der Insolvenz hervorgegangener TK-Firmen schuld, sondern eben die Marktaktivitäten der stabilen Mitspieler. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie, die das TK-Marktforschungsunternehmen Telegeography, jetzt ein Teil der amerikanischen PriMetrica, erstellt hat.
“Wir haben wenige Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Carrier, die nach dem Bankrott den Markt wieder betreten, wegen kleinerer Schuldenberge ihre Dienste aggressiver bepreisen als ihre Konkurrenten”, sagt Senior Research Analyst Rob Schult. Die günstigsten Preise kämen vielmehr daher, dass die bestehenden Marktteilnehmergruppen ihre Netzwerk-Betriebskosten senken können. Wer also die meisten Kosteneinsparungen wegen günstiger eigener Konditionen habe, so Schult, werde häufiger und erfolgreicher versuchen, diesen Vorteil zum Gewinn von Marktanteilen und Kunden einzusetzen.

In Westeuropa und Nordamerika sei dies besonders zu spüren. Auf anonyme Anfrage erhielten die Analysten für den IP-Transfer im Knotenpunkt London die Auskunft, dass nicht mehr wie im vergangenen Jahr über 200 Dollar, sondern nur noch 100 Dollar für einen Vertrag über die Weitergabe von 155 Mbit/s berechnet würden. Nach Einschätzung der Branchenkenner dürfte sich diese Entwicklung sogar noch fortsetzen – auch wenn sich, wie sie betonen, vor allem in den großen Knotenpunkten der Städte die Preise immer mehr annähern. Die Rivalität werde weiterhin zu einem Preisverfall führen.

Im allgemeinen gehen die Analysten davon aus, dass die Prognosen von vor zehn Jahren, die einem Wachstum des Internet-Verkehrs von 100 Prozent alle hundert Tage das Wort sprachen, zwar vorbei sind. Allerdings gibt es in diesem Jahr wieder ein Wachstum von voraussichtlich 67 Prozent weltweit im Verlauf von 12 Monaten zu verzeichnen, so Telegeography.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Unterschätzte Gefahr: Wie Outsourcing die IT-Sicherheit gefährdet

Die zunehmende Verflechtung von IT-Dienstleistern und Unternehmen erhöht gleichzeitig die Cyberrisiken, warnt Nadine Schmitz von…

3 Stunden ago

Trotz hoher Stromkosten: Frankfurt gehört zu 5 Top Datacenter-Hubs

Rasant steigende Datennutzung deutet auf zunehmendem Mangel an Rechenzentren und günstige Mietwachstumsprognosen in den wichtigsten…

3 Stunden ago

Red Hat: Offene Plattformen sind Gamechanger für die KI

KI-Trends 2025: Demokratisierung der KI, integrierte Entwicklerportale und adaptive KI-Systeme.

3 Stunden ago

Managed Service Provider sollten Compliance-Checkbox-Falle vermeiden

Ausmaß der Gefahren ist umfassender als bisher wahrgenommen und ein handeln dringend erforderlich, warnt Andy…

1 Tag ago

Cyber-physische Qualitätskontrolle

Merck bringt eine Digital-Trust-Plattform an den Markt. Deren Ziel: höhere Produktsicherheit und Schutz vor Produktfälschung.

1 Tag ago

SAP IDM vor dem Aus

Mit dem bevorstehenden Support-Ende für SAP IDM müssen viele Unternehmen ihre IAM-Strategie überdenken, erklärt Moritz…

1 Tag ago