Telekom will Gesetzesänderung: Viele Telefonzellen sind unrentabel
Bundesweit sollen 35.000 Telefonzellen abgebaut oder zumindest durch sogenannte Basistelefone ersetzt werden.
Weil in vielen Regionen Deutschlands kein müder Euro mehr mit öffentlichen Telefonzellen umgesetzt wird, die Deutsche Telekom aber gesetzlich zur Grundversorgung der Bevölkerung mit jedermann zugänglichen Telefonen verpflichtet ist, drängen die Bonner nun auf eine Gesetzesänderung. Bundesweit sollen 35.000 Telefonzellen abgebaut oder zumindest durch sogenannte Basistelefone ersetzt werden. Grund für die Einschränkung sei die wachsende Zahl von Mobiltelefonen und Festnetzanschlüssen.
Das hatte der Telekom-Vorstandsbeauftragte Walter Quasten gegenüber dem Westfalen-Blatt erklärt. Ein Sprecher der Deutschen Telekom dementierte wiederum dessen Aussage und erklärte, man habe den Ersatz von 15.000 Telefonzellen durch Basistelefone bereits seit langem geplant, ein vollständiger Abbau sei indes nie vorgesehen gewesen. Auch gebe es keine Pläne, mehr als 15.000 Zellen auszutauschen. Allerdings räumte er ein, dass etwa 30.000 bis 35.000 Zellen unwirtschaftlich seien.
Bei Basistelefonen wird zum einen auf das klassische Telefonhäuschen verzichtet, zum anderen können nur Notrufe durchgeführt werden oder der Anrufer telefoniert mit ‘Calling Cards’. Letztere sind aber umständlich, weil der Zugangscode eine 32-stellige Ziffer ist, die er bei jedem Telefonat zuvor eintippen muss.
Rund 100.000 Telefonzellen sind derzeit bundesweit aufgestellt. Im Durchschnitt setzten die öffentlichen Telefone zwischen Null und 125 Euro im Monat um. Für die Instandhaltung der durch Vandalismus häufig beschädigten Zellen muss die Telekom allerdings etwa 150 Euro monatlich bereit halten.