Information Lifecylce Management (ILM), der neue Stern am Storage-Himmel, soll nicht nur die großen SAN-Umgebungen vor langen Backup-Zeiten und unnötig belegten Speicherreserven schützen. Jetzt gibt es eine Software, die auch in NAS-Infrastrukturen (Network Attached Storage) Daten vom primären zum sekundären Speichermedium verschiebt.
ILM ist ein Konzept, das die Verwaltung gespeicherter Dokumente organisiert. Wenn überhaupt, dann kommt dieser Begriff derzeit im Zusammenhang mit großen Storage-Umgebungen wie SANs (Storage Area Network). Dort ist das Datenaufkommen in der Regel so hoch, dass automatisierte Prozesse für die Datenhaltung unumgänglich sind, weil der Admininstrator sonst schlicht den Überblick verliert.
Das darf er weder hier noch in kleineren Speicher-Infrastrukturen. Denn seitdem häufiger wichtige Daten elektronisch denn auf Papier gesammelt und archiviert werden, müssen diese Informationen dennoch für das Finanzamt oder bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung wieder beschaffbar sein. Deshalb versuchen Hersteller derzeit, das Datenmanagement den neuen Herausforderungen anzupassen. Das dazu entwickelte Konzept heißt ILM.
ILM begleitet die Daten von ihrer Entstehung bis zur Archivierung, verschiebt sie automatisch auf weniger teure und langsamere Speichermedien, wenn definierte Schwellenwerte wie Alter oder Zugriffsintervalle erfüllt werden, holt sie wieder zurück und kann an Hand von Dateninformationen auch erkennen, aus welcher Anwendung sie stammen und welchen Prioritätsgrad sie haben. Ziel ist es, Daten intelligent, unternehmensabhängig zu sichern.
Der File Lifecycle Manager (FLM) des Herstellers NuView arbeitet anders als SAN-Lösungen nicht auf Block-Level, sondern auf File-Ebene, also mit der gleichen Technik, mit der NAS-Lösungen Daten bewegen. Gemeint sind in diesem Fall Lösungen, die nicht in ein SAN eingebunden sind, sondern solche, die Daten in kleineren Unternehmen verwalten. Mit Hilfe der Software kann der Administrator Daten vom hochverfügbaren, hochperformanten und schnellen primären Speicherplatz auf günstigere sekundäre Reserven transferieren. Dafür definiert er Regeln, wann eine Datei verschoben werden soll, beispielsweise wenn sie älter ist und auf sie lange nicht mehr zugegriffen wurde. Eine solche Datei würde lediglich den knappen Speicherplatz auf teuren Platten belegen. Erfüllt die Datei die Schwellenwerte, wird sie automatisch auf günstigere ATA-Platten verlagert. Der Anwender bekommt von dem Vorgang, der innerhalb des NAS-Systems abläuft, nichts mit.
Wem der Prozess bekannt vorkommt: Genau so arbeiten Lösungen, die hierarchisches Storage-Management (HSM) anbieten. NuView verteidigt seine Software und die Notwendigkeit, ihre Software unter dem derzeit populären Akronym ILM laufen zu lassen, damit, dass bei HSM in letzter Instanz auf Bänder gesichert würde, wo hingegen der FLM alles auf Platten speichere, was in jedem Fall einen schnelleren Zugriff erlaube, egal ob primär oder sekundär. FLM wird auf Windows-Servern installiert und soll zwischen 10.000 und 25.000 Dollar je nach NAS-System und der zu sichernden Datenmenge kosten.
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