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XML-Beschleuniger machen wichtigen Content zukunftssicher

Die XML-Zeit ist in Wirklichkeit noch nicht angebrochen und die Unternehmen können bislang nur auf ein beschränktes Produktangebot zurückgreifen. Das soll sich jetzt schnell ändern. Basel II, Sarbanes Oxley und die Idee der Zukunftssicherheit, die im Information Lifecycle Management steckt, sollen geradezu nach XML-Einsatz schreien. Das sagen Hersteller wie die Software AG und IBM über ihre jeweiligen XML-Aktivitäten: Der neue ‘Tamino’-Server von Software AG soll beschleunigte XML-Prozesse anschieben können und IBM brilliert mit dem Projekt ‘Cinnamon’, das dem ‘Content Manager’ innerhalb der Datenbank DB2 einen ganz neuen Dreh geben soll.
In diesem Projekt lässt IBM all die Fäden zusammenlaufen, die sich mit Speicherung und Content Management auf XML-Basis im Unternehmenseinsatz beschäftigen. Ziel des Projektes ist es, das Aufsetzen eines Content Management Systems aus der DB2 heraus schneller und einfacher gestalten zu können. Dafür sorgt die eXtensible Markup Language, wie XML ausgeschrieben heißt. James Reimer ist Chief Architect von IBM ‘Content Management’, einem umfangreichen Produkt, das mit XML-Erweiterungen noch besser seine Aufgaben erfüllen soll. Er sagt, die Cinnamon-Entwicklungen sollen auch dafür sorgen, dass Veränderungen an den XML-Definitionen für Dokumente schneller vollzogen werden können. Auch bei laufenden Systemen sollen so Anpassungen zu machen sein, beschreibt er die jüngsten Ergebnisse aus dem Cinnamon-Projekt.

Die Metasprache macht es möglich, statt festen Strukturen über ein sogenanntes Mapping die relevanten Daten anzulegen und so einfacher zu verändern. Eine feste Zuweisung für Datenkategorien in einer Datenbank, wie beispielsweise ‘Name’, würde den Änderungsprozess unnötig aufhalten, meint IBM. Das Mapping-Tool, das jetzt bei Cinnamon getestet wird, soll auf XML basierend die von den Kunden benötigten Datenmodelle extrahieren und so Veränderungen schneller einpassen können. Reimer ist überzeugt, dass solche Anwendungen den Siegeszug von XML im Unternehmensalltag greifbarer machen werden.

Der Überzeugung ist auch die Software AG. Hier, bei einem der XML-Pioniere wird klar gesehen, dass die auf 26 Seiten festgelegte Spezifikation, die beim W3C-Konsortium liegt, die branchenspezifische Kommunikation erleichtern und weit über die reinen Web-Aufgaben hinaus einsetzbar gemacht werden kann. Schließlich, so heißt es hier, sei XML im Internet-Bereich wohl etabliert. Doch die klassischen IT-Räume seien noch weitgehend XML-frei, weil der Nutzen sich noch nicht herumgesprochen habe. Aber gerade wenn die Anforderungen immer komplexer werden, komme es darauf an, die Daten besser zu speichern und zu übertragen. Das soll sich jetzt auch durch Produkte wie den kürzlich angekündigten Tamino 4.2 ändern.

Die neue Version des Tamino, der die vom W3C noch nicht fertig spezifizierten XQueries enthält, die Datenanfragen aus verschiedenen Quellen kombinieren und in Tamino gespeicherte Dokumente oder auch nur Teile davon updaten kann, soll deutlich verbessert sein. Die grundsätzliche Aufgabe, die XML in Unternehmensumgebungen erfüllen muss, liegt darin, die in der Metasprache geschriebenen Informationen und Befehle schnell und umfassend verfügbar zu halten und sie nahtlos in die bestehende Software-Infrastruktur aus Internet-Plattform, HMTL-Darstellung, Prozessmanagement, Zugangsregeln, Middleware und weiteren Bausteinen zu integrieren.

“In dieser Hinsicht ist Tamino – zum Beispiel als persistenter Nachrichtenspeicher oder als Metadatenspeicher – ein integraler Bestandteil des kürzlich von der Software AG weltweit neu vorgesetllten ‘XML Business Integration Portfolios'”, sagt Frank Jung, Product Marketing Manager Tamino, Business Line XML Integration bei der Software AG. “Damit sollen Unternehmen in die Lage versetzt werden, ihre existierende IT unter Einsatz von XML- und Web-Services-Technologien und Lösungen effizient in eine Service-orientierte Architektur zu überführen. In Folge davon sollen Unternehmen wesentlich konkurrenzfähiger werden, weil sie in flexibel und mit geringst möglichem Aufwand auf sich verändernde Geschäftsabläufe reagieren können.”

Damit wichtige Dokumente zukunftssicher abgelegt werden, verwendet die neue Version weiterhin native XML-Speicherung. Die höhere Systemverfügbarkeit und die Einpassung in Cluster-Lösungen von Firmen wie Veritas, Hewlett-Packard oder IBM sollen die Verbreitung anschieben. Funktionen für Desaster-Recovery wurden nach Unternehmensangaben erweitert, so dass nun auch während der Wiederherstellung der Datenbank Lesezugriffe möglich sind. Das soll Tamino für den Einsatz in unternehmenskritischen IT-Landschaften rüsten.

Eine erweiterte SSL-Unterstützung (Secure Socket Layer) soll für mehr Sicherheit bei der notwendigen Kommunikation zwischen Tamino und einem Webserver sorgen. Für die Benutzerverwaltung unterstützt die Software nun vollständig die Authentifizierung über LDAP-Verzeichnisse (Lightweight Directory Access Protocol). Alternativ ist die Authentifizierung über das jeweilige Betriebssystem möglich, auf dem Tamino installiert ist. Eine weitere wesentliche Neuerung, so Jung, ist die Verkürzung der Antwortzeiten. Diese wurde durch drei neue Indexierungs-Methoden (Tree-aware, Compound und Multipath) erreicht, die den Datenzugriff beschleunigen, was die Abfrage von XQueries deutlich komfortabler machen soll.

Tamino XML Server, der Plattformen wie Windows, Unix sowie Linux (Intel und Mainframe S/390) unterstützt, soll als universell einsetzbarer Nachrichtenspeicher fungieren. Zukunftssicherheit der in XML geschriebenen Applikationen und Formate soll mit dem XML-Tool besser zu gewährleisten sein. Und das, so vergisst der Hersteller nicht zu betonen, sei sowohl für eine echte ‘Service Oriented Architecture’ (SOA) wie auch für eine Datenhaltung nach den geltenden Compliance-Regeln unabdingbar. Doch bislang gibt es sowohl für das geforderte Information Lifecycle Management (ILM) wie auch für SOA noch so viele Definitionen wie Hersteller.

Silicon-Redaktion

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