Kritik an Microsofts Sicherheitsstandards und Bedenken bezüglich der Monokultur sind hinlänglich bekannt. Jetzt aber fällt mit Gartner auch ein sonst Microsoft-freundliches Beratungsunternehmen in den Chor der kritischen Stimmen ein. In ersten Auszügen einer aktuellen Untersuchung meint Gartner, dass die Dominanz von Microsoft-Software schwer wiegende Konsequenzen für unternehmensweite und die nationale Cyber-Sicherheit haben könne.
Im wesentlichen bestätigt die Garnter-Studie die Ergebnisse des Papiers, das die dezidiert Microsoft-kritische ‘Computer and Communication Industry Association’ (CCIA) vor kurzem vorgelegt hat: Dass die vorherrschende Software-Monokultur Gefahr laufe, mit Hilfe eines einzigen Virus lahm gelegt zu werden und das nicht nur innerhalb einzelner Betriebe, sondern auch auf nationaler Ebene. Microsoft wertete damals öffentlich die Untersuchung der Sicherheitsexperten als Versuch, Interessen einzelner Firmen voranzutreiben.
Die Gartner-Studie argumentiert, dass mehr Betriebssystemvielfalt ein probates Mittel gegen eine derartige Katastrophe sei. Die letzten Angriffe auf Microsoft-Betriebssysteme, die auf 90 Prozent aller gewerblichen Rechner laufen, zeigten, wie dringend und wichtig es für Unternehmen sei, die Sicherheit und Überlebensfähigkeit ihrer Systeme zu verbessern.
“Indem man kritische Business-Funktionen über verschiedene Plattformen ausdehnt oder wichtige Arbeitsgruppen auf verschiedenen Betriebssystemen laufen lässt, kann man wenigstens einige Funktionen während einer Attacke aufrecht erhalten”, rät das Gartner-Papier, das amerikanischen Medien vorgelegt wurde: Microsoft-Betriebssysteme seien nicht weniger sicher als andere, jedoch berge es immense Gefahren, sich lediglich auf ein System zu verlassen. Der Report schließt mit den Worten: “Einfach patchen wird niemals ausreichen.”
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