Apples ‘Panther’ darf schon früher fauchen

Sehr viel früher als angekündigt will Apple sein neues Betriebssystem auf den Markt bringen. Mac OS X 10.3 mit dem Spitznamen ‘Panther’ wird ab 24. Oktober verfügbar sein, teilt der Hersteller mit. Im Vergleich mit seinem Vorgänger ‘Jaguar’ kann die Version 10.3 mit rund 150 neuen oder überarbeiteten Features aufwarten. Desktop- und Server-Version kommen parallel auf den Markt.
Das neue Mac OS sei besonders auf die Unterstützung der hauseigenen 64-Bit-Plattform abgestimmt, dem Power Mac G5, so der zuständige Produktchef Brian Croll. Seit August ist der 64-Bit-Rechner zu haben, dem bisher noch das passende Betriebssystem fehlte. Panther könne aber auch ohne weiteres auf den 32-Bit-Prozessoren G3 und G4 eingesetzt werden, sagte Croll weiter. Apple erhoffe sich eine schnellere Akzeptanz bei den Kunden als bei Jaguar, weil es zum einen in der Zwischenzeit deutlich mehr Anwendungen gebe (Apple spricht von 6500), aber auch weil Kompatibilitätsprobleme weitgehend gelöst seien. Alle großen Anbieter von spezieller Client-Software sind auch auf MAC OS X 10.3 vertreten, so zum Beispiel Adobe, Macromedia oder Quark.

Den Endanwendern will Apple außerdem eine verbesserte Suche nach Dateien bieten, die sechs mal schneller arbeiten soll als in der Vorgänger-Version. Zum anderen kann sich ein anderer Benutzer anmelden, ohne die laufenden Anwendungen zu schließen. Daten sollen trotzdem nicht verloren gehen. Mit diesen Verbesserungen hofft Apple, seinem Ruf der besonders großen Benutzerfreundlichkeit gerecht zu werden. Test-Nutzer heben vor allem die Geschwindigkeit der Verarbeitung auch von größeren Aufgaben hervor.

Für den Einsatz im Unternehmensumfeld dürften dagegen ganz andere Features ausschlaggebend sein: Mit Panther kommt nämlich auch X-Code – eine Entwicklungsumgebung, über deren Interface sich unter anderem GCC 3.3 bedienen lässt. Damit können bereits Anwendungen für Mac OS X geschrieben werden. Außerdem: Mit File-Vault lässt sich das Home-Directory auf einen Schlag verschlüsseln.

Mit der überraschenden Ankündigung des vorgezogenen Produktstarts richten sich jetzt auch viele Blicke auf das neue Server-Betriebssystem von Apple. Damit bekommt der Administrator ein neues Toll zur Überwachung der Applikationen. Mit dabei ist außerdem ‘Open Directory 2’, mit dem sich flexible LDAP-Verzeichnisse ebenso wie die Kerberos-Authentifizierung verwalten lassen. Auch der ‘J-Boss’ App-Server fehlt nicht, mit dem J2EE-Anwendungen gehostet werden. Mit Samba 3 schließlich lassen sich Login- und Verzeichnis-Dienste auch auf Windows-Clients verwalten.

In einer kleinen Version mit maximal 10 Installationen ist der Mac OS X Server 10.3 für 500 Dollar zu haben. Für das Doppelte gibt es eine Lizenz ohne Benutzerplatzbeschränkung. Mit im Paket ist in jedem Fall der VPN-Server, der OS X ebenso wie Windows- und Unix-Clients unterstützt. Den Apache Webserver bekommt man mitsamt den Webservices-Tools Tomcat und Axis. Derzeit arbeite Apple mit Hochdruck daran, die Client- und Server-Betriebssysteme auch auf neuer Hardware auszuliefern, sprich dem PowerMac G5 und dem X-Serve Rackserver. Wer sich in der Zwischenzeit für Hardware entscheidet, die noch mit 10.2 ausgeliefert wird, bekommt Panther-Nachschub gegen Übernahme der Portokosten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

4 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

4 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

6 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

7 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago