Categories: Management

Anwender misstrauen IT-Unternehmen

Die wenigsten professionellen IT-Anwender vertrauen ihren Zulieferern. Wie aus einer Studie des britischen Marktforschungsinstitut TNS hervorgeht, glauben über 69 Prozent der Anwender von ihren Zulieferern, dass diese es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nehmen. Lediglich ein Drittel vertraut in seine Zulieferer und glaubt, dass sie “ehrlich sind bei der Beschreibung des Produkts”.
Bei der internationalen Studie, die in Großbritannien, den USA, Frankreich und Deutschland durchgeführt wurde, ergaben sich starke regionale Unterschiede. In den Vereinigten Staaten ist das Vertrauen am höchsten. Hier glauben immerhin 19 Prozent, dass den IT-Unternehmen völlig vertraut werden könne. In Deutschland gaben nur 7 Prozent der Befragten die entsprechende Antwort. Auch in England (9 Prozent) und in Frankreich (8 Prozent) ist man sehr viel skeptischer als jenseits des Teiches.

Am besten schnitten bei der Befragung so genannte ‘Multi-Service-Provider’ ab, also Systemhäuser, die eine komplette Infrastruktur von der Hardware über die Beratung bis hin zur Software und Support liefern. Von diesen Firmen glauben 50 Prozent der Befragten, dass sie “völlig vertrauenswürdig” seien. Globalen Firmen, die Beratungs- und Outsourcing-Dienste anbieten, vertrauen hingegen nur 10 Prozent.

“Diese Ergebnisse legen nahe, dass die IT-Industrie weltweit viel zu tun hat, um dem Misstrauen im eigenen Markt zu entgegnen”, erklärte Thomas Finkle, IT Practice Managing Director von TNS. Die Industrie habe endlich verstanden, dass die Qualität von Produkten und die Erfüllung von Kundenerwartungen sehr wichtig für die Vertrauensbasis sind. Es sei aber auch wichtig, dass die Stabilität von Business-Anwendungen und auch die Seriosität der Hersteller besser kommuniziert würde.

Es sei klar, dass diese Themen nicht im ausreichenden Maße angepackt würden. “Firmen konzentrieren sich hauptsächlich auf den Nutzen einer Technik, um Geschäftsprobleme zu lösen”, erklärte Finkle weiter. Es müsse also mehr geschehen, damit die Kunden mehr Vertrauen in die IT-Zulieferer bekämen.

Die TNS-Studie macht vier Hauptkomponenten für eine vertrauenswürdige Firma aus. Das Unternehmen muss gut geführt sein, zweitens ist es für die Menschen wichtig, dass das Unternehmen ehrlich und ethisch korrekt ist. Dann sind natürlich auch die Produkte und Dienste entscheidend: diese sollen so laufen, wie sie von den Verkäufern angepriesen werden und den Anforderungen gerecht werden. Mit den letzten beiden Punkten lassen sich mitunter auch die schlechten Vertrauenswerte bei der Umfrage erklären.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago