Sparc64 VI: Fujitsu verspricht lange Pflege des Vorläufers
Auf dem Microprocessor Forum in San Jose hört man viel von Sun und deren Roadmap für den Ultrasparc. Aber auch Fujitsu hat mit seinem Sparc64 Interessantes zu erzählen.
Vor Beginn des Microprocessor Forum in San Jose hat der japanische IT-Konzern Fujitsu seine Roadmap für die Solaris-kompatible Risc-Plattform präzisiert. Partner und Kunden sollen mehr über die Pläne für den Sparc64 VI erfahren. Es ist Fujitsus erste CPU mit zwei Prozessorkernen. Ende 2005 oder Anfang 2006 soll der Prozessor verfügbar sein. Bis dahin hat Fujitsu einen detaillierten Fahrplan für die Aufrüstung des Spar64 V festgelegt.
Nachdem Sun Microsystems auf der Herstellermesse ausgiebig über seinen Dual-Core ‘Jaguar’ Ultrasparc IV reden wird, wollte Fujitsu dem nicht nachstehen. So viel ist jetzt bekannt: Der Sparc64 VI wird voraussichtlich in 90 Nanometer gefertigt, und zwar mit Kupfer/SOI-Verfahren (Silicon on Insulator). Je Prozessorkern wird die CPU über 128 KB On-chip Level-1-Cache verfügen sowie über 6 MB On-Chip Level2-Cache, den sich die beiden Kerne teilen. Zunächst werde der Sparc64 VI mit 2,4 GHz ins Renen gehen, so Tom Donelly aus der Fujitsu-Siemens-Sparte Prime-Power Risc/Unix-Server.
Donelly stellt im Endausbau eine Spanne von 2,1 bis 2,6 GHz in Aussicht. Level3-Cache werde von den Prime-Power-Servern nicht unterstützt. Die Entwickler bei Fujitsu-Siemens hielten dies schlicht und einfach für unnötig, so Donelly weiter.
Schon mit den 2,4 GHz Sparc64 VI werde der Prime-Power die aktuelle Server-Performance der Prime-Power-Server um mehr als das Doppelte übertreffen, die mit 1,3 oder 1,35 GHz Sparc64 V CPUs ausgeliefert werden. Momentan wird noch im 130-Nanometer-Verfahren gefertigt.
Der Sparc64 VI wird allerdings nicht mit den System-Boards der aktuellen Prime-Power-Maschinen kompatibel sein, das steht fest. In diesem Punkt stellt auch Fujitsu, beziehungsweise Fujitsu-Siemens, seine Kunden vor eine ähnliche Hürde wie Lizenzgeber und Konkurrent Sun Microsystems. Denn auch beim Upgrade vom Ultrasparc III zum Ultrasparc IV braucht man ein neue Grundlage – durch den zweiten Prozessorkern hat man es einfach mit mehr Pins zu tun, die untergebracht werden wollen.
Um den Umstieg zu erleichtern, will Fujitsu seinen Sparc64 V über die kommenden Jahre noch weiter aufbohren. Ende des Jahres soll die CPU mit 1,62 GHz verfügbar sein, die noch mit 130 Nanometer Leiterbahnbreite im reinen Kupfer-Prozess gefertigt wird. In der zweiten Jahreshälfte 2004 soll der Sparc64 V dann auf 90 Nanometer umgestellt werden und bekommt damit gleichzeitig Taktraten von 1,8 bis 1,9 GHz mit auf den Weg. Der Level-2-Cache wird sich dann von 2 auf 4 MB verdoppeln. Mitte 2005 schließlich sollen 2,16 GHz mit dem Sparc64 V möglich sein, im Jahr darauf dann auch ein Level-2-Cache von 6 MB und eine Taktung von 2,4 GHz – wenn man es denn brauchen sollte.
Für 2007 hat Fujitsu dann schon einen Facelift für den Sparc64 VI eingeplant: Dann ist vermutlich schon ein 65-Nanometer-Fertigungsverfahren serienreif und die Taktung dürfte 3 GHz erreichen. Nachfolger des Sparc64 VI wird der Sparc64 V7: Vier Prozessorkerne auf einem Chip und Taktungen zwischen 5 und 6 GHz sieht die Roadmap vor.