LKW-Maut: Unterlegener Anbieter übt Generalkritik
Die technischen Unzulänglichkeiten des satellitengestützten Systems zur streckenbezogenen LKW-Mauerfassung auf deutschen Autobahnen sind den Verantwortlichen schon seit dem Sommer bekannt.
Die technischen Unzulänglichkeiten des satellitengestützten Systems zur streckenbezogenen LKW-Mauerfassung auf deutschen Autobahnen sind den Verantwortlichen schon seit dem Sommer bekannt. Der Hersteller des schweizerischen Mautsystems, das ohne Satelliten auskommt, rät der Bundesregierung jetzt noch einmal “von Grund auf neu zu beginnen”.
Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus sagte der Unternehmer Ernst Uhlmann, er rechne angesichts der technischen Komplexität nicht mit einem Start der Mauterfassung vor “Ende des Jahres”. Uhlmann hatte sich mit seiner Technik für den Auftrag des Bundesverkehrsministeriums beworben, war aber dem Anbieterkonsortium ‘Toll Collect’ von Deutscher Telekom, Daimler-Chrysler und dem französischen Autobahnbetreiber Cofiroute unterlegen.
Uhlmann kritisierte außerdem die Spezifikationen des Auftraggebers. Sie seien “stupid und unüberlegt”. Die Anforderungen zögen eine “unheimliche Infrastruktur nach sich”. Die Testphase, angesetzt auf vier Wochen, sei viel zu kurz. Bei einem solchen System aus Komponenten zahlreicher Hersteller brauche man mindestens ein halbes Jahr, meint Uhlmann. In der Schweiz sei das System auf Basis von Mauterfassungspunkten mit Kurzstreckenfunktechnik insgesamt ein Jahr lang getestet worden.