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EMC macht sich’s leicht und kauft Documentum

ILM (Information Lifecycle Management) ist nach der Präsenz, die die Technologie derzeit in der Branche vorlegt, das wichtigste Konzept in der Speicherwelt. Um sich einen vorderen Platz bei der Gunst der Kunden zu ergattern, die in der Zukunft angeblich ohne ILM nicht mehr auskommen können, hat sich der Speicherspezialist EMC einen großen Content-Management-Hersteller gekrallt. Documentum soll die Lösung mit lukrativem Potenzial zu EMC und den Anwendern bringen.
ILM speichert und organisiert Informationen intelligent. So zumindest lautet das Ziel, damit “die Suche nach Informationen über die Informationen nicht mehr so lange dauert”, wie Documentum-Chef Dave DeWalt erklärte. Das Konzept begleitet die Daten von der Entstehung bis zur Archivierung, indem es an Hand von definierten Regeln Daten nach Alter oder Zugriffshäufigkeit analysiert und dementsprechend auf hochverfügbare oder weniger teure und langsamere Speichermedien verschiebt. ILM kann auch umsetzen, dass Informationen aus einer bestimmten Anwendung einem bestimmten Speicherplatz zugewiesen werden.

Ohne diesen Überblick geht heute nichts mehr, möchte man glauben. Noch hat es aber kein Anbieter geschafft, eine wirklich brauchbare und praktikable Lösung zu präsentieren. Seit einiger Zeit schon hantiert EMC mit ILM-Teillösungen wie CAS (Content Addressed Storage) von Centera herum. Und der Zukauf des Herstellers von Storage Software, Legato, wies ebenfalls in diese Richtung. Aber ein echtes ILM-Konzept hat EMC alleine nicht entwickeln können.

Jetzt ist den Machern von Symmetrix und Clariion ein Coup gelungen. Die Hardware-Sparte wirft derzeit nicht viel ab, nicht zuletzt deshalb tummelt sich EMC in der Software-Lobby. Und zum guten Ton in der Storage-Software-Branche gehört heute ILM. Mit Documentum hat sich der Hersteller ein Unternehmen geangelt, das seinen Platz im Enterprise Content Management schon seit langem sicher hat und neben Ixos wohl führend in diesem Bereich ist. Der Weg zu dem Speicher-fokussierten ILM war grundsätzlich nicht mehr weit. Die Ergänzung scheint für beide perfekt.

EMC-Chef Joe Tucci erwähnte denn auch bei der Ankündigung des Deals, dass man nun “die größte Produktspannweite in der Speicherindustrie bieten” könne. Auch DeWalt zeigte sich zufrieden ob der Akquisition. “EMC kann das Thema ILM wohl am besten umsetzen.”

Wie sich die Zukunft für ILM gestaltet, weiß niemand, aber es bleibt spannend. Ein Hersteller wird sich Allerdings mächtig ärgern: Hewlett Packard (HP). Hatte doch HP erst vor wenigen Wochen sein Konzept zum Information Lifecycle Management vorgestellt. Bei der Präsentation lagen die Zukunftspläne von HP in Sachen ILM noch eher im Nebel, zumindest im Bereich Software. Eine Reihe von Kooperationen mit Firmen wie Ixos sollten es richten. In drei oder vier Monaten könne man da vielleicht mehr sagen. Jetzt hat erst einmal EMC die Nase vorn.

Die Akquisition soll über einen Aktientausch abgewickelt werden. 1,7 Milliarden Dollar will EMC auf den Tresen legen. Ende Oktober schon soll der Kauf über die Bühne gehen.

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Silicon-Redaktion

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