Die Programmiersprache Java schickt sich an, die TK-Welt zu erobern. Erste Projekterfolge sowie die ersten Großkunden geben der Nutzergemeinde recht und setzen die Erfolgsgeschichte der Programmiersprache fort, die 1995 vorgestellt wurde.
Die objektorientierte Sprache war ursprünglich dafür vorgesehen, auf sämtlichen Hardware-Umgebungen gleich gut laufen zu können, hatte sich relativ gut gegen Microsofts im Jahr 2000 im Zuge der Dotnet-Kampagne vorgestelltes C# und ähnliche Sprachen durchgesetzt. Derzeit sind nach Angaben von Sun 3 Millionen Entwickler weltweit mit Java beschäftigt, 175.000 davon allein in Deutschland. Und jetzt fällt eine der letzten Bastionen und es gibt offenbar erstmals “echte” Java-Anwendungen speziell für TK-Applikationen bei Nortel und Streaming-Firmen wie E-Horizon. Dies vor allem wegen des regen Zulaufs aus der Profi-Welt: Einer Unternehmensmitteilung zufolge haben sich binnen 120 Tagen über 23.000 Entwickler zusammengefunden, um in einer eigenen Community unter java.net in realitätsnahen Durchläufen spezielle Probleme von TK-Umgebungen zu lösen.
Damit sollen nun die Projekte für Java Application Interfaces for Communication (JAIN) und das Session Initiation Protocol (SIP) vorangetrieben werden. Sinn der permanenten Re-Integration neuer Versionen von der Sun-Entwicklergemeinde sind, so hoffen die Unternehmen um Nortel, die ständige Verbesserung und eine gewisse Art von Qualitätskontrolle.
Doch Sun geht auch andere Wege, um dem TK-Markt etwas näher zu kommen: Gemeinsam mit dem TK-Netzausrüster Lucent wollen die Kalifornier eine Lösung für weniger Flaschenhälse im Unternehmensnetzwerk auf den Markt bringen. Wie beide Unternehmen jetzt auf der TK-Messe ITU Telecom World ankündigten, werden sie künftig gemeinsam die Lösung iForce vertreiben, die aus diversen Produkten und Dienstleistungen rund um die reibungslose Kommunikation besteht.
Die verschiedenen Angebote richten sich an Serviceprovider und Unternehmenskunden. Sie sollen nun beispielsweise über webgestütze Voice-Mail ihre Kommunikationsdienste konvergieren können. Technisch sollen die iForce-Produkte auf den Telefonanlagen und den zugehörigen Systemen aufsetzen und von dort aus IP-basierte Dienste entwickeln. Beide Unternehmen erhoffen sich für die Kunden somit eine stabile und wenig störanfällige Infrastruktur, die mit der Zeit geht und skalierbar ist. Aus der Partnerschaft Sun/Lucent, die bereits einige Jahre andauert, sollen in den nächsten Jahren weitere Lösungen in Richtung Konvergenz kommen. Damit treiben die Konzerne auf einer Welle, der die Analysten ein große Zukunft prophezeien.
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