E-Plus findet die kleinere O2 zu teuer
Die Muttergesellschaften der beiden kleineren Mobilfunkbetreiber E-Plus und O2, die niederländische KPN mobile und die britische mmO2, verhandeln nicht mehr über eine Fusion.
Die Muttergesellschaften der beiden kleineren Mobilfunkbetreiber E-Plus und O2, die niederländische KPN mobile und die britische mmO2, verhandeln nicht mehr über eine Fusion. Vor allem O2 Germany, die frühere Viag Interkom, hatte bisher immer bestritten, dass überhaupt verhandelt werde. Jetzt sagte KPN-mobile-Chef Guy Demuynck, die Bedingungen der Briten seien nicht annehmbar gewesen. “KPN würde einen zu hohen Preis bezahlen.” Die Niederländer wollten in einem gemeinsamen Unternehmen den Ton angeben, “E-Plus steht nicht zum Verkauf”, so Demuynck.
Das große Selbstvertrauen rührt von den schnell steigenden Nutzerzahlen bei E-Plus her. Sein Jahresziel von 8 Millionen aktiven Kunden hat der Carrier schon jetzt erfüllt, bis Jahresende sollen es nun noch einmal 200.000 mehr werden. Nach eigenen Angaben kann E-Plus erst über der Marke von 11 Millionen Kunden profitabel arbeiten. Dieses Ziel könne 2006 oder im darauf folgenden Jahr erreicht werden, heißt es. Mit einem Zukauf des kleineren Konkurrenten O2 hätte man den Sprung in die Gewinnzone eben nur ein paar Jahre früher erreicht, so die offizielle Lesart. O2 verfügt derzeit über 5 Millionen Kunden.
Gleichzeitig hat Demuynck die allgemeine UMTS-Skepsis mit einer neuen Ankündigung zu zerstreuen versucht: Bereits nach der nächsten CeBIT werde E-Plus die Vermarktung in der Bundesrepublik starten. In der zweiten Jahreshälfte 2004 sollen dann die Niederlande und Belgien folgen. Zuletzt hatten Vodafone und T-Mobile ihren bisherigen Zeitplan für eine kommerzielle Nutzung der aufgebauten Infrastruktur umgeworfen und keine konkreten Daten mehr genannt. Lieferschwierigkeiten der Handyhersteller und technische Probleme sollen ausschlaggebend sein.