IBM wird euphorisch, 10.000 Neueinstellungen geplant
Der weltgrößte Computerkonzern IBM konnte Gewinn und Umsatz im dritten Quartal dank Zukäufen im Software- und Dienstleistungsgeschäft steigern.
Der weltgrößte Computerkonzern IBM konnte Gewinn und Umsatz im dritten Quartal dank Zukäufen im Software- und Dienstleistungsgeschäft steigern. Dem zur Folge können eventuell, den vollmundigen Prognosen von Firmenchef Sam Palmisano nach, bis zu 10.000 neu Mitarbeiter bei IBM anfangen. Damit würde der Konzern seine nunmehr zwei Jahre dauernde Politik der Entlassungen und Stellenstreichungen umkehren. Eine durchgreifende Erholung der unter Preisdruck und Investitionszurückhaltung leidenden Branche sieht der Konzern jedoch noch nicht.
“Auch wenn es noch zu früh ist zu sagen, dass eine Erholung unmittelbar bevorsteht, sind wir zuversichtlich, dass wir sowohl von einem Anstieg der Informationstechnik-Ausgaben als auch von einer Konjunkturerholung profitieren werden”, sagte IBM-Chef Sam Palmisano bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal.
Mit seinem verhaltenen Ausblick setzte sich der Produzent von Computerchips, Großrechnern und Software nach Angaben von Analysten von den Tech-Werten Intel und Motorola ab, deren Geschäftsverlauf vor wenigen Tagen für Optimismus über einen bevorstehenden Aufschwung in der Branche gesorgt hatte. “Wir sehen positive Anzeichen, aber diese haben keinen weitreichenden Einfluss auf Branchenriesen wie IBM”, sagte Analyst John Jones von Soundview Technology.
Als Quartalsgewinn nannte der in Armonk im US-Bundesstaat New York ansässige Konzern 1,8 Milliarden Dollar oder 1,02 Dollar je Aktie nach 1,3 Milliarden Dollar oder 0,76 Dollar pro Anteilschein vor einem Jahr. Damit traf der Weltmarktführer für Hardware und Computer-Dienstleistungen exakt die Erwartungen der von Reuters Research befragten Analysten. Der Umsatz von IBM legte auf 21,5 Milliarden Dollar von 19,8 Milliarden Dollar vor einem Jahr zu. Analysten hatten indes Erlöse von 21,85 Milliarden Dollar erwartet. Positiv wirkte sich auf den Konzernumsatz der seit Monaten unter Druck stehende Dollar-Kurs aus, da sich dadurch IBM-Produkte auf dem Weltmarkt verbilligen.
IBM profitierte angesichts der fortgesetzten Nachfrageschwäche nach Computer-Hardware von der verstärkten Ausrichtung auf Dienstleistungen. Mittlerweile entfällt knapp die Hälfte des Konzernumsatzes auf die Service-Sparte, die deutliche Erlöszuwächse verbuchte. IBM hatte vor rund einem Jahr die Beratungssparte von PriceWaterhouseCooper übernommen. Dagegen verzeichnete die Sparte Hardware im jüngsten Vierteljahr Umsatzeinbußen, das Segment Mikroelektronik fährt weiterhin leichte Verluste ein.