Der amerikanische Domain-Vergeber Verisign trennt sich von großen Teilen der Abteilung Network Solutions, für die das Unternehmen im Boomjahr 2000 16 Milliarden Dollar bezahlt hatte. Der Verkauf, der insgesamt 100 Millionen Dollar in die Kassen des Internet-Sicherheits- und Web-Adressendienstes spülen soll, bedeutet einen teuren Rückzug aus dem Web-Hosting und Domain-Namen-Geschäft. Verisign hatte sich am Scheitelpunkt des Dotcom-Booms hier teuer eingekauft.
Das Investment-Unternehmen Pivotal Private Equity, das derzeit häufiger leistungsschwache Unternehmen einkauft, zahlt Verisign 60 Millionen Dollar in bar und 40 Millionen in indirekten Mitteln. Verisign wird 15 Prozent an Network Solutions behalten. Bereits ein Jahr nach dem Kauf von Network Solutions mussten die Kalifornier 9,9 Milliarden als Verlust abschreiben. Mit den Einbrüchen am Neuen Markt sank auch der Bedarf an Internetadressen und so wurde Network Solutions schnell unrentabel.
Auch in Anbetracht der ungünstigen Rahmenbedingungen und Aussichten scheint manchen Analysten der Preis doch zu niedrig – obwohl der Verkauf strategisch gesehen Sinn mache. Ausgegliedert werden im Detail nun die Bereiche Domain-Namen-Handel, Web-Hosting inklusive der Kundenlisten und laufender Verträge und weitere Internet-Services. Den Bereich, der die Hauptdatenbank aller Webnamen mit den Endungen ‘com’ und ‘net’ einschließt, wollen die Kalifornier behalten, weil er gut zum Kerngeschäft des Unternehmens passe, wie Verisign-Sprecher Tom Galvin erklärte. Die Anleger begrüßten diesen Schritt, und das Papier konnte bis zu 4,5 Prozent zulegen.
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