Der Versand von Spam-Mails scheint sich immer noch zu lohnen, weil immerhin 4 Prozent der Internet-Nutzer Spam auch tatsächlich öffnen und lesen. Zu diesem Schluss kommt der amerikanische Online-Vermarkter Doubleclick nach seiner jüngsten Umfrage zum Thema. Zwei Drittel der Befragten gaben dagegen an, Nachrichten ungeöffnet zu löschen, die eindeutig als Spam zu erkennen seien.
Im Durchschnitt hat es der gemeine Internet-Nutzer mit 264 Spam-Mails pro Woche zu tun, eine leichte Steigerung vom Vorjahreswert von 254. Derzeit haben die unverlangt zugesandten Informationen über Online-Apotheken oder obskure Kredite einen Anteil am Gesamtverkehr von 56 Prozent, genauso wie vor einem Jahr.
Allerdings haben Doubleclick zufolge inzwischen mehr Nutzer Abwehrmaßnahmen ergriffen. Ein gutes Drittel vertraut allein auf die inzwischen relativ guten Spam-Filter ihrer Service-Provider. Jeder sechste nutzt inzwischen auch zusätzliche Filtersoftware. Und 13,7 Prozent geben an, dass sie beispielsweise für Online-Käufe und die Weitergabe an Firmen inzwischen eine zweite Mail-Adresse nutzen, um die eigenen Mails vom Werbemüll zu trennen.
Auf einer Fachkonferenz in Berlin hat Microsoft-Chefentwickler Bill Gates über seine Visionen gesprochen und eine Spam-Abwehr auf Betriebssystemebene für künftige Windows-Versionen in Aussicht gestellt. Schon früher solle die Firewall fester Bestandteil des Microsoft-OS werden.
Kritiker meinen, der PC sei die falsche Stelle, um das Problem zu packen. Vielmehr sei es Aufgabe der Internet-Serviceprovider, Spams zu erkennen und auszufiltern, um ihre Kunden davor zu schützen. Weil die Filterung von Spams auch immer die Gefahr von ‘false positives’, also von zu unrecht ausgefilterten Meldungen, beinhaltet, warnen Beobachter davor, Microsoft könne sich auch hier eine neue Machtposition schaffen und den Mail-Verkehr beeinflussen.
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